Bernstein, Aaron
,
Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16
,
1897
Text
Text Image
Image
XML
Thumbnail overview
Document information
None
Concordance
Notes
Handwritten
Figures
Content
Thumbnails
Table of handwritten notes
<
1 - 2
[out of range]
>
<
1 - 2
[out of range]
>
page
|<
<
(8)
of 896
>
>|
<
echo
version
="
1.0RC
">
<
text
xml:lang
="
de
"
type
="
free
">
<
div
xml:id
="
echoid-div180
"
type
="
section
"
level
="
1
"
n
="
158
">
<
p
>
<
s
xml:id
="
echoid-s6331
"
xml:space
="
preserve
">
<
pb
o
="
8
"
file
="
0468
"
n
="
468
"/>
unſerm Geld
<
emph
style
="
sp
">bezahlen</
emph
>
müſſen? </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s6332
"
xml:space
="
preserve
">Sagt uns doch: </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s6333
"
xml:space
="
preserve
">Iſt das
<
lb
/>
nicht dennoch hinausgeworfenes Geld, Verſchwendung von
<
lb
/>
Material, — von Zeit und Menſchenkraft, die, wenn das
<
lb
/>
immer ſo weiter geht, die Welt ruiniert?</
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s6334
"
xml:space
="
preserve
">” —</
s
>
</
p
>
<
p
>
<
s
xml:id
="
echoid-s6335
"
xml:space
="
preserve
">Es thut uns leid, wenn wir zur richtigen Beantwortung
<
lb
/>
dieſer Frage wiederum zu einem Ausſpruch greifen müſſen, der
<
lb
/>
den Frager wahrſcheinlich ſtutzig macht, und den Zweifel in
<
lb
/>
ihm aufkommen läßt, ob wir nicht reine Sophis nen treiben.
<
lb
/>
</
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s6336
"
xml:space
="
preserve
">— Das aber iſt wahrhaftig nicht der Fall! Unſere Antwort
<
lb
/>
iſt ernſt gemeint und auch richtig. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s6337
"
xml:space
="
preserve
">Sie lautet, wie folgt.</
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s6338
"
xml:space
="
preserve
"/>
</
p
>
<
p
>
<
s
xml:id
="
echoid-s6339
"
xml:space
="
preserve
">Eben dieſe ſogenannten “Verſchwendungen” ſind nicht eine
<
lb
/>
Quelle der Verarmung, ſondern im Gegenteil eine Quelle des
<
lb
/>
Reichtums und des Wohlergehens für alle, alle Menſchen,
<
lb
/>
ſobald ſich nur die Menſchen ſamt und ſonders auf die
<
lb
/>
“Verſchwendung” recht ordentlich legen. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s6340
"
xml:space
="
preserve
">—</
s
>
</
p
>
<
p
>
<
s
xml:id
="
echoid-s6341
"
xml:space
="
preserve
">Wenn man in der Weltgeſchichte lieſt, daß Rom unter-
<
lb
/>
gehen mußte, weil die Römer Gaſtmähler gaben, bei welchen
<
lb
/>
die Verſchwendung herrſchte, ſich die Speiſen und Getränke
<
lb
/>
aus den fernſten Ländern der Welt herbeizuſchaffen, ſo hat
<
lb
/>
das ſeine vollkommene Richtigkeit. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s6342
"
xml:space
="
preserve
">— Was aber würde der
<
lb
/>
große römiſche Verſchwender
<
emph
style
="
sp
">Lucullus</
emph
>
ſagen, wenn wir ihm
<
lb
/>
zeigen könnten, wie bei uns die Frau des armen Fabrikarbeiters
<
lb
/>
ſich jeden Morgen beeilt, nicht zu einem Gaſtmahl, ſondern zu
<
lb
/>
einem alltäglichen, häuslichen Getränk ein Material aus Bra-
<
lb
/>
ſilien zu beſchaffen; </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s6343
"
xml:space
="
preserve
">denn ihr Mann iſt ſparſam, er trinkt nicht
<
lb
/>
Mokka-Kaffee, ſondern begnügt ſich mit dem ſchlechteren Kaffee
<
lb
/>
aus Braſilien. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s6344
"
xml:space
="
preserve
">— Was würde dieſer Lucullus ſagen, wenn
<
lb
/>
man ihm zudem noch die Verſicherung gäbe, daß jetzt alle Welt
<
lb
/>
dieſe Verſchwendung treibe, daß der Kaffee nicht einmal zur
<
lb
/>
Sättigung diene, ſondern nur eine von unſern beſten Natur-
<
lb
/>
forſchern noch nicht völlig erklärte Wirkung auf den Genießenden
<
lb
/>
ausübe? </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s6345
"
xml:space
="
preserve
">Wie würde er ſich wundern, daß bloß zur Be-
<
lb
/>
friedigung dieſes Genuſſes alljährlich in Dentſchland </
s
>
</
p
>
</
div
>
</
text
>
</
echo
>