Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 6/11, 1897

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XI. Vom verbrecheriſchen Mißbrauch des
Hypnotismus.
Zahlloſe andere, überaus intereſſante und wiſſenſchaftlich
höchſt wertvolle Experimente laſſen ſich anſtellen und ſind an-
geſtellt worden.
Unſeren Leſern aber wird, zumal nachdem ſie
von den Erſcheinungen der Poſthypnoſe gehört haben, jetzt
zunächſt nur eine Frage im Kopfe herumgehen und vielleicht
ſchon lange auf der Zunge ſchweben, nämlich die Frage:
“Iſt
es möglich, den Hypnotismus zu verbrecheriſchen Zwecken zu
mißbrauchen?
Wenn wir uns nun — dem Wunſche der Leſer gehorchend
— dieſem wichtigen Punkte zuwenden, ſo wollen wir die ge-
ſtellte Frage gleich von vornherein mit einem runden “Ja!”
beantworten .
. . . Aber erſchrick nur nicht, lieber Leſer; Du
wirſt nachher ſehen, daß die Sache nicht ſo ſchlimm iſt, als
ſie anfangs erſcheint.
Zunächſt aber geſtatte, daß wir uns das kleine Vergnügen
machen dich ein wenig zu ängſtigen, und ſo wollen wir dir
denn einige thatſächlich vorgekommene Fälle vorführen, damit
du zunächſt ſiehſt, daß wirklich ſchon mehrfach das Verbrechen
ſich der Hypnoſe bemächtigt hat, um ſeine ſchwarzen Pläne
möglichſt unentdeckt durchzuführen.
Erſtens ſei erinnert an den ſogenannten Fall Czynski,
welcher Ende 1894 allgemeines, großes Aufſehen erregte.
Czynski hatte einer ſehr reichen Dame in der Hypnoſe befohlen
ihm allerhand Schenkungen zu machen und ſonſtige Vermögens-
vorteile zuzuwenden.
Der Betrug wurde jedoch entdeckt und
Czynski beſtraft.
Derartigen Mißbräuchen der Hypnoſe wird das Medium
gar keinen Widerſtand entgegenzuſetzen vermögen, da es ſelbſt
oft gar nicht an dem Verbrechen beteiligt zu ſein braucht.
A. Bernſtein, Naturw. Volksbücher IX.

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