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und an der Baſis eine gleiche Länge und Breite;
er ward auf
Befehl des Ptolemäus Philadelphus erbaut und ſtand auf dem
meerumſpülten, felſigen Vorgebirge der Inſel, welches die Ein-
fahrt in den Hafen von Alexandria ſo ſchwierig machte, daß
niemand es wagte, demſelben zur Nachtzeit zu nahen.
Befehl des Ptolemäus Philadelphus erbaut und ſtand auf dem
meerumſpülten, felſigen Vorgebirge der Inſel, welches die Ein-
fahrt in den Hafen von Alexandria ſo ſchwierig machte, daß
niemand es wagte, demſelben zur Nachtzeit zu nahen.
Der Erbauer dieſes Turmes war Soſtratos von Knidos
— ſo lautet wenigſtens die Inſchrift, deren Strabo aus eigener
Anſicht erwähnt: “Soſtratos, der Knidier, des Dexiphon Sohn,
weihet dieſes Gebäude den Schutzgöttern der Seefahrenden. ”
Der alte Geograph nennt dieſen Soſtratos einen Günſtling der
Pharaonen und läßt es zweifelhaft, ob der König von Ägypten
oder vielleicht der reiche Kaufmann, deſſen Schiffe am meiſten
gefährdet wurden durch die üble Einfahrt in den Hafen ſeines
Wohnortes, derjenige geweſen, deſſen Schätze zu dem Bau ver-
wendet worden, in welchem Falle man den Baumeiſter ſelbſt
alſo gar nicht kennen würde, wie dieſes wohl mit den meiſten
großen Bauten des Altertums ſo iſt. Die Wahrſcheinlichkeit
neigt ſich auf Seite des Soſtratos, denn falls der König der
Bauherr geweſen, würde deſſen Name in erſter Reihe auf der
Inſchrift zu leſen ſein und der des Baumeiſters nur nebenbei
genannt werden.
— ſo lautet wenigſtens die Inſchrift, deren Strabo aus eigener
Anſicht erwähnt: “Soſtratos, der Knidier, des Dexiphon Sohn,
weihet dieſes Gebäude den Schutzgöttern der Seefahrenden. ”
Der alte Geograph nennt dieſen Soſtratos einen Günſtling der
Pharaonen und läßt es zweifelhaft, ob der König von Ägypten
oder vielleicht der reiche Kaufmann, deſſen Schiffe am meiſten
gefährdet wurden durch die üble Einfahrt in den Hafen ſeines
Wohnortes, derjenige geweſen, deſſen Schätze zu dem Bau ver-
wendet worden, in welchem Falle man den Baumeiſter ſelbſt
alſo gar nicht kennen würde, wie dieſes wohl mit den meiſten
großen Bauten des Altertums ſo iſt. Die Wahrſcheinlichkeit
neigt ſich auf Seite des Soſtratos, denn falls der König der
Bauherr geweſen, würde deſſen Name in erſter Reihe auf der
Inſchrift zu leſen ſein und der des Baumeiſters nur nebenbei
genannt werden.
Wie dem auch geweſen, wir müſſen es dahin geſtellt ſein
laſſen, da wir nicht hiſtoriſche Forſchungen anſtellen wollen.
Die alten Griechen und Römer ſind des Lobes dieſes gewal-
tigen Bauwerks voll und rühmen ſeine Ausführung, den Ge-
ſchmack, die Pracht, welche daran verſchwendet wurde, wie mit
einem Munde. Da er pyramidenartig von unten nach oben
abnahm, ganz mit weißem Marmor bekleidet war und aus
fünf Stockwerken, je von 100 Fuß Höhe beſtand, welche von
ſchönen, großen Säulen getragen wurden, ſo mag er wohl
gerade an dieſem unwirtbaren Ort, gewiſſermaßen aus dem
Meere gewachſen, einen mächtigen Eindruck gemacht haben,
wenn ſchon manches, was man davon erzählt,
laſſen, da wir nicht hiſtoriſche Forſchungen anſtellen wollen.
Die alten Griechen und Römer ſind des Lobes dieſes gewal-
tigen Bauwerks voll und rühmen ſeine Ausführung, den Ge-
ſchmack, die Pracht, welche daran verſchwendet wurde, wie mit
einem Munde. Da er pyramidenartig von unten nach oben
abnahm, ganz mit weißem Marmor bekleidet war und aus
fünf Stockwerken, je von 100 Fuß Höhe beſtand, welche von
ſchönen, großen Säulen getragen wurden, ſo mag er wohl
gerade an dieſem unwirtbaren Ort, gewiſſermaßen aus dem
Meere gewachſen, einen mächtigen Eindruck gemacht haben,
wenn ſchon manches, was man davon erzählt,