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dieſem Tage nicht hypnotiſiert worden wäre, aber wer kümmerte
ſich nachher um dieſe Stimme der ruhigen Überlegung? Die
haarſträubenden Schauermärchen waren einmal in die Welt
geſetzt, und — wie es ja immer zu geſchehen pflegt — waren
nun nicht mehr zu widerrufen. Das Ergebnis der wiſſenſchaft-
lichen Unterſuchung des Falles war viel zu wenig ſenſationell,
als daß man es irgendwie beachtet oder gar geglaubt hätte,
und ſo ſpukt denn der “Fall Salamon” noch heute in den
Köpfen und läßt gar manchen, wenn er nur das Wort
“Hypnotismus” hört, die Hände ſchaudernd und empört über
den Kopf zuſammenſchlagen mit der Bitte, ihm mit dem “greu-
lichen Unfug” zehn Schritte vom Leibe zu bleiben.
ſich nachher um dieſe Stimme der ruhigen Überlegung? Die
haarſträubenden Schauermärchen waren einmal in die Welt
geſetzt, und — wie es ja immer zu geſchehen pflegt — waren
nun nicht mehr zu widerrufen. Das Ergebnis der wiſſenſchaft-
lichen Unterſuchung des Falles war viel zu wenig ſenſationell,
als daß man es irgendwie beachtet oder gar geglaubt hätte,
und ſo ſpukt denn der “Fall Salamon” noch heute in den
Köpfen und läßt gar manchen, wenn er nur das Wort
“Hypnotismus” hört, die Hände ſchaudernd und empört über
den Kopf zuſammenſchlagen mit der Bitte, ihm mit dem “greu-
lichen Unfug” zehn Schritte vom Leibe zu bleiben.
Leider aber hatten die Fälle Salamon und Czynski noch
mancherlei Folgen recht bedauerlicher Natur. In Berlin z. B. ,
und wohl auch anderswo, wurden alle öffentlichen Vorträge
über Hypnotismus und alle öffentlichen hypnotiſchen Demon-
ſtrationen, die man vorher unbedenklich erlaubt hatte, polizeilich
verboten. Natürlich iſt ein ſolches Verbot ein Schlag ins
Waſſer, denn der Mißbrauch der Hypnoſe, dem man damit
ſteuern wollte, und die unbefugte Anwendung derſelben werden
dadurch nicht im geringſten gemindert, wohl aber wird dem
Publikum die Möglichkeit entzogen, ſich über die Thatſachen
des Hypnotismus Belehrung zu verſchaffen und ſomit die
Kenntniſſe zu erwerben, um ſich gegen etwaigen Mißbrauch
desſelben ſelber zu ſchützen. Das Mißtrauen gegen den Hypno-
tismus wird durch jenes unangebrachte Verbot nur unnötig
gefördert und ſomit auch die vielfachen Segnungen der ſug-
geſtiven Behandlung, denen wir noch ein letztes Kapitel widmen
wollen, arg beeinträchtigt.
mancherlei Folgen recht bedauerlicher Natur. In Berlin z. B. ,
und wohl auch anderswo, wurden alle öffentlichen Vorträge
über Hypnotismus und alle öffentlichen hypnotiſchen Demon-
ſtrationen, die man vorher unbedenklich erlaubt hatte, polizeilich
verboten. Natürlich iſt ein ſolches Verbot ein Schlag ins
Waſſer, denn der Mißbrauch der Hypnoſe, dem man damit
ſteuern wollte, und die unbefugte Anwendung derſelben werden
dadurch nicht im geringſten gemindert, wohl aber wird dem
Publikum die Möglichkeit entzogen, ſich über die Thatſachen
des Hypnotismus Belehrung zu verſchaffen und ſomit die
Kenntniſſe zu erwerben, um ſich gegen etwaigen Mißbrauch
desſelben ſelber zu ſchützen. Das Mißtrauen gegen den Hypno-
tismus wird durch jenes unangebrachte Verbot nur unnötig
gefördert und ſomit auch die vielfachen Segnungen der ſug-
geſtiven Behandlung, denen wir noch ein letztes Kapitel widmen
wollen, arg beeinträchtigt.