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Um zu zeigen, wie ſegensreich der Hypnotismus verwertet
werden kann, mögen hier kurz zwei intereſſante Fälle mitgeteilt
werden, welche Dr. Starcke aus Heidelberg im Jahre 1896
veröffentlichte:
werden kann, mögen hier kurz zwei intereſſante Fälle mitgeteilt
werden, welche Dr. Starcke aus Heidelberg im Jahre 1896
veröffentlichte:
Ein 56 jähriger Goldarbeiter litt ſchon ſeit Jahren an
Krampfanfällen, die, von den Geſichtsmuskeln ausgehend, ſich
ſpäter auch auf die Hals-, Nacken- und Bauchmuskeln über-
trugen. Die Krämpfe traten oft 10 bis 20 Mal täglich ein
und bewirkten ſtändige Schlafloſigkeit nebſt ſtarker Neigung zum
Erbrechen. Starcke ſuchte dem Leiden durch hypnotiſche Sug-
geſtion beizukommen und zwar mit vortrefflichem Erfolge. Der
Patient wurde anfangs täglich, ſpäter alle 2 bis 3 Tage {1/4}
bis {1/2} Stunde lang hypnotiſch behandelt. Während zuerſt nur
die leichteren Stadien des hypnotiſchen Schlafes (Unfähigkeit
die Augen von ſelbſt zu öffnen) erreicht wurden, gelang es
ſchon nach wenigen Sitzungen, die tiefſten Stadien der Hypnoſe
zu erzielen, ſo daß der Patient für alle Suggeſtionen empfäng-
lich wurde. Durch geeignete Suggeſtionen gelangte Starcke
dahin, daß ſchon von der vierten Sitzung an die Krämpfe
vollſtändig verſchwanden und innerhalb weniger Wochen konnte
der Patient als “geheilt” entlaſſen werden.
Krampfanfällen, die, von den Geſichtsmuskeln ausgehend, ſich
ſpäter auch auf die Hals-, Nacken- und Bauchmuskeln über-
trugen. Die Krämpfe traten oft 10 bis 20 Mal täglich ein
und bewirkten ſtändige Schlafloſigkeit nebſt ſtarker Neigung zum
Erbrechen. Starcke ſuchte dem Leiden durch hypnotiſche Sug-
geſtion beizukommen und zwar mit vortrefflichem Erfolge. Der
Patient wurde anfangs täglich, ſpäter alle 2 bis 3 Tage {1/4}
bis {1/2} Stunde lang hypnotiſch behandelt. Während zuerſt nur
die leichteren Stadien des hypnotiſchen Schlafes (Unfähigkeit
die Augen von ſelbſt zu öffnen) erreicht wurden, gelang es
ſchon nach wenigen Sitzungen, die tiefſten Stadien der Hypnoſe
zu erzielen, ſo daß der Patient für alle Suggeſtionen empfäng-
lich wurde. Durch geeignete Suggeſtionen gelangte Starcke
dahin, daß ſchon von der vierten Sitzung an die Krämpfe
vollſtändig verſchwanden und innerhalb weniger Wochen konnte
der Patient als “geheilt” entlaſſen werden.
Im zweiten Fall handelte es ſich um eine 22 jährige
Krankenſchweſter, welche an einer eitrigen Mittelohrentzündung
litt. Die Krankheit hatte Schlafloſigkeit, Kopfſchmerz, Fieber,
Schwindel und Erbrechen nach jeder Nahrungsaufnahme im
Gefolge, welch letzteres als hyſteriſch gedeutet wurde. Die
Krankheit verſchlimmerte ſich trotz mehrfacher Operationen von
Monat zu Monat, endlich ſuchte man wenigſtens dem ſtändigen
Erbrechen, das ſich oft 6 Mal täglich einſtellte und wodurch
die Patientin ſchon völlig entkräftet war, ſuggeſtiv beizukommen.
Schon in der zweiten hypnotiſchen Sitzung erreichte Starcke,
daß in der Hypnoſe verabreichte Milch, “welche nicht gebrochen
werden kann” auch nach dem Erwachen behalten wurde,
Krankenſchweſter, welche an einer eitrigen Mittelohrentzündung
litt. Die Krankheit hatte Schlafloſigkeit, Kopfſchmerz, Fieber,
Schwindel und Erbrechen nach jeder Nahrungsaufnahme im
Gefolge, welch letzteres als hyſteriſch gedeutet wurde. Die
Krankheit verſchlimmerte ſich trotz mehrfacher Operationen von
Monat zu Monat, endlich ſuchte man wenigſtens dem ſtändigen
Erbrechen, das ſich oft 6 Mal täglich einſtellte und wodurch
die Patientin ſchon völlig entkräftet war, ſuggeſtiv beizukommen.
Schon in der zweiten hypnotiſchen Sitzung erreichte Starcke,
daß in der Hypnoſe verabreichte Milch, “welche nicht gebrochen
werden kann” auch nach dem Erwachen behalten wurde,