Bernstein, Aaron
,
Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16
,
1897
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friedigung dieſes Bedürfniſſes in der Weiſe der
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">Induſtrie</
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zu ſorgen imſtande iſt. </
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">—</
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">Und wie ſteht es denn um die Litteratur? </
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">—</
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preserve
">Wer lieſt es nicht mit Wehmut, wie eine einſtige Zeit-
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/>
ſchriſt, die “Horen”, an mangelnder Teilnahme in der deutſchen
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lb
/>
Leſewelt eingehen mußte, trotzdem Goethe und Schiller, Wieland,
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lb
/>
Herder, die beiden Humboldts und ihre bedeutendſten Zeit-
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lb
/>
genoſſen ſich an der Mitarbeiterſchaft beteiligten! — Ver-
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lb
/>
gleicht man die außerordentlich beſcheidenen Anſprüche, die die
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lb
/>
Litteratur vor einem halben Jahrhundert an die Leſewelt
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lb
/>
machte, mit dem ungeheuern Kapital, das jetzt jahraus, jahrein
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lb
/>
für die Erzeugniſſe der Buchdruckerpreſſe verausgabt wird, ſo
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lb
/>
wird man ſich eine ungefähre Vorſtellung machen können, in
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lb
/>
welch hohem Grade das Bedürfnis nach Geiſtesnahrung in der
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lb
/>
Welt ſich geſteigert hat, und man wird erkennen, daß dem
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lb
/>
Wachstum der ſogenannten materiellen Welt das Wachstum
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lb
/>
der Leiſtungen zur Befriedigung der intellektuellen Bedürfniſſe
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lb
/>
mindeſtens ganz gleich gekommen iſt. </
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">—</
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preserve
">Wir haben im Beginn unſerer Betrachtung von den Na-
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/>
deln geſprochen, die alltäglich maſſenhaft geſchaffen werden, um
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/>
alltäglich maſſenhaft verloren zu gehen. </
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">Sollen wir aus dem
<
lb
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Gebiet der geiſtigen Produktionen ein Seitenſtück vorführen,
<
lb
/>
nun, ſo liegt wohl nichts ſo nahe wie die Zeitungsblätter, die
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lb
/>
maſſenhaft alltäglich entſtehen, um maſſenhaft nach kurzem
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lb
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Geiſſesgenuß als Makulatur zu vergehen. </
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">Der Jahrespreis
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der in Berlin allein erſcheinenden Tageszeitungen beträgt
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/>
mehrere Millionen Mark, eine Summe, die die Leſer ganz
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lb
/>
freiwillig kontribuieren, um ein geiſtiges Tagesbedürſnis zu
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lb
/>
befriedigen, das unter der ungeheuer geſteigerten Fülle aller
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lb
/>
anderen Tagesbedürfniſſe wiederum ſo verſchwindet wie die
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lb
/>
Nadeln unter den Trümmern des täglich maſſenhaft Verloren-
<
lb
/>
gehenden. </
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">— Wenn man will, kann man auch dies eine Geiſtes-
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verſchwendung nennen: </
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">aber ſo wenig die Menſchheit </
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