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Kenntnis giebt vom eigenen Daſein.
Die Pflanze weiß nicht,
daß ſie exiſtiert; das Tier weiß dies ſehr wohl. Das Tier
hat außerdem noch Sinne; es ſieht, es hört, es riecht, es
ſchmeckt und fühlt und erhält dadurch Kenntnis von der Welt
umher. Die Pflanze weiß von ihrer eigenen Exiſtenz nichts
und ebenſowenig, ob in der Runde irgend wie und wo eine
Welt vorhanden iſt. Das Tier weiß durch die Empfindung
etwas von ſich, und durch die Sinne, durch Hören, Sehen u. ſ. w.
etwas von der Welt.
daß ſie exiſtiert; das Tier weiß dies ſehr wohl. Das Tier
hat außerdem noch Sinne; es ſieht, es hört, es riecht, es
ſchmeckt und fühlt und erhält dadurch Kenntnis von der Welt
umher. Die Pflanze weiß von ihrer eigenen Exiſtenz nichts
und ebenſowenig, ob in der Runde irgend wie und wo eine
Welt vorhanden iſt. Das Tier weiß durch die Empfindung
etwas von ſich, und durch die Sinne, durch Hören, Sehen u. ſ. w.
etwas von der Welt.
Hiernächſt vermag das Tier das zu wollen, was ſeiner
Empfindung wohl thut, und das zu meiden, was ſeine Em-
pfindung verletzt. Es hat ſeinen Willen, um zu leben, den
Tod zu meiden und Gefahr zu fliehen. Von einer Pflanze
ſagen wir wohl, daß ſie dürſtet; aber ſie weiß davon ebenſo-
wenig etwas, wie von ihrem Wohlbefinden. Sie verſchmachtet
ohne Schmerz, ſie gedeihet ohne Luſt. Sie weiß nichts von
ſich und nichts von der Außenwelt; d. h. die ſich wie ſelbſtändig
bewegenden Pflanzen (es giebt niedere Waſſerpflanzen, die ſich
wie Tiere bewegen) und freilich auch die Tiere, die keine
Nerven oder Teile beſitzen, die unſerem Gehirn entſprechen,
haben damit verknüpft nicht das Bewußtſein der Bewegung,
während Tiere, die ein Gehirn beſitzen, ſich bei ihren Be-
wegungen des bewußt ſind oder doch bewußt ſein können.
Empfindung wohl thut, und das zu meiden, was ſeine Em-
pfindung verletzt. Es hat ſeinen Willen, um zu leben, den
Tod zu meiden und Gefahr zu fliehen. Von einer Pflanze
ſagen wir wohl, daß ſie dürſtet; aber ſie weiß davon ebenſo-
wenig etwas, wie von ihrem Wohlbefinden. Sie verſchmachtet
ohne Schmerz, ſie gedeihet ohne Luſt. Sie weiß nichts von
ſich und nichts von der Außenwelt; d. h. die ſich wie ſelbſtändig
bewegenden Pflanzen (es giebt niedere Waſſerpflanzen, die ſich
wie Tiere bewegen) und freilich auch die Tiere, die keine
Nerven oder Teile beſitzen, die unſerem Gehirn entſprechen,
haben damit verknüpft nicht das Bewußtſein der Bewegung,
während Tiere, die ein Gehirn beſitzen, ſich bei ihren Be-
wegungen des bewußt ſind oder doch bewußt ſein können.