Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 17-21, 1897

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Leider hat dieſe Unterſuchungsmethode verſchiedene Mängel.
Einer derſelben beſteht darin, daß ſich die Gelatine nicht in
ganz
gleichmäßig ſtarker Schicht auf der Glasplatte verteilen
läßt
;
hierdurch geſchieht es, daß an den Stellen, wo die
Gelatineſchicht
dick iſt, einzelne Keime ſo tief eingebettet werden,
daß
ſie wegen mangelnden Zutritts der Luft nicht zur Ent-
wicklung
kommen, während die Keime, welche an ſolchen Stellen
liegen
, wo die Gelatineſchicht dünn iſt, oft mangelhaft ernährt
werden
und infolgedeſſen ſo kleine Kolonien bilden, daß man
ſie
beim Zählen mit der Lupe leicht überſehen kann.
Da ſich
im
Waſſer ohnedies eine größere Anzahl von Bakterienarten
finden
, welche die Gelatine verflüſſigen, ſo kann man die
Plattenkulturen
nur bei Zimmertemperatur ſtehen laſſen;
die
Folge
davon iſt, daß etwa vorhandene krankheitserregende
Arten
, welche zu ihrem Gedeihen größerer Wärme bedürfen,
nicht
zur Entwicklung kommen.
Da man die Platten wegen
derjenigen
Arten, welche die Gelatine verflüſſigen, und dadurch
leicht
ein Zuſammenfließen benachbarter Kolonien bewirken,
ſchon
nach 3—4 Tagen unterſuchen muß, ſo findet man aus
dieſem
Grunde die Anzahl der Keime kleiner als ſie in
Wirklichkeit
iſt, weil die langſam wachſenden Arten erſt nach
mehr
als 4 Tagen Kolonien bilden, welche bei der für die
Zählung
nötigen, ſchwachen Vergrößerung ſichtbar ſind.
Ein
weiterer
Grund, welcher die Anzahl der Keime zu gering er-
ſcheinen
läßt, liegt darin, daß manche ſcheinbar aus einem Keim
entſtandenen
Kolonien aus mehreren nahe bei einander liegenden
Keimen
entſtanden ſein können.

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