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binden;
allein dieſe Neigung iſt nicht ſtark genug, um den
Sauerſtoff dem Waſſer zu entreißen. Erſt wenn man Schwefel-
ſäure dazu bringt, tritt eine ſolche Umwandlung des Zinks
ein, daß ſeine Begierde nach Sauerſtoff ſehr ſtark wird. Da
nun im Waſſer Sauerſtoff vorhanden iſt, ſo zieht das Zink
dieſen Sauerſtoff an ſich und verbindet ſich mit demſelben,
während der Waſſerſtoff als Gas in einzelnen Bläschen im
Waſſer aufſteigt und den Luftraum der Flaſche mit Waſſer-
ſtoffgas ausfüllt. Dieſes Gas iſt es nun, das aus dem
kleinen Röhrchen ausſtrömt und immer ſtärker ausſtrömt,
je ſtärker die Entwicklung des Gaſes in der Flaſche vor
ſich geht.
Sauerſtoff dem Waſſer zu entreißen. Erſt wenn man Schwefel-
ſäure dazu bringt, tritt eine ſolche Umwandlung des Zinks
ein, daß ſeine Begierde nach Sauerſtoff ſehr ſtark wird. Da
nun im Waſſer Sauerſtoff vorhanden iſt, ſo zieht das Zink
dieſen Sauerſtoff an ſich und verbindet ſich mit demſelben,
während der Waſſerſtoff als Gas in einzelnen Bläschen im
Waſſer aufſteigt und den Luftraum der Flaſche mit Waſſer-
ſtoffgas ausfüllt. Dieſes Gas iſt es nun, das aus dem
kleinen Röhrchen ausſtrömt und immer ſtärker ausſtrömt,
je ſtärker die Entwicklung des Gaſes in der Flaſche vor
ſich geht.
Das ausſtrömende Gas iſt brennbar, d.
h.
dieſe Luftart
brennt, wenn man ſie anſteckt. Allein man hüte ſich ja,
dies ſogleich zu thun, ſondern man warte lieber an zehn
Minuten und gieße, wenn das Brauſen in der Flaſche nach-
läßt, wieder eine kleine Portion Schwefelſäure zu, denn durch
allzufrühes Anzünden des Gaſes kann man leicht ein Unglück
anrichten. In der Flaſche nämlich war gewöhnliche Luft.
Dieſe Luft enthält, wie wir bereits wiſſen, Sauerſtoff; das
alſo, was zuerſt aus der Flaſche ausſtrömt, iſt nicht bloßes
Waſſerſtoffgas, ſondern ein Gemiſch von Waſſerſtoffgas und
Sauerſtoffgas; es iſt dies aber eine gefährliche Miſchung,
denn wenn man ſie entzündet, flammt ſie mit einem furchtbaren
Knall auf und zerſprengt die Flaſche derart, daß man ſich
dabei gefährlich verwunden kann. Erſt nach einigen Minuten
heftiger Ausſtrömung iſt dies gefährliche Gas, das man
“Knallgas” nennt, fort, und wenn die Strömung unterhalten
wird, kommt kein Sauerſtoff in die Flaſche hinein; man kann
daher nach Verlauf von zehn Minuten ganz gefahrlos einen
brennenden Fidibus an die Spitze des kleinen Röhrchens halten,
und man wird ſehen, daß hier eine kleine Flamme erſcheint,
die ſchwach bläulich leuchtet und fortbrennt, ſo lange die
brennt, wenn man ſie anſteckt. Allein man hüte ſich ja,
dies ſogleich zu thun, ſondern man warte lieber an zehn
Minuten und gieße, wenn das Brauſen in der Flaſche nach-
läßt, wieder eine kleine Portion Schwefelſäure zu, denn durch
allzufrühes Anzünden des Gaſes kann man leicht ein Unglück
anrichten. In der Flaſche nämlich war gewöhnliche Luft.
Dieſe Luft enthält, wie wir bereits wiſſen, Sauerſtoff; das
alſo, was zuerſt aus der Flaſche ausſtrömt, iſt nicht bloßes
Waſſerſtoffgas, ſondern ein Gemiſch von Waſſerſtoffgas und
Sauerſtoffgas; es iſt dies aber eine gefährliche Miſchung,
denn wenn man ſie entzündet, flammt ſie mit einem furchtbaren
Knall auf und zerſprengt die Flaſche derart, daß man ſich
dabei gefährlich verwunden kann. Erſt nach einigen Minuten
heftiger Ausſtrömung iſt dies gefährliche Gas, das man
“Knallgas” nennt, fort, und wenn die Strömung unterhalten
wird, kommt kein Sauerſtoff in die Flaſche hinein; man kann
daher nach Verlauf von zehn Minuten ganz gefahrlos einen
brennenden Fidibus an die Spitze des kleinen Röhrchens halten,
und man wird ſehen, daß hier eine kleine Flamme erſcheint,
die ſchwach bläulich leuchtet und fortbrennt, ſo lange die