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dem Tierreich iſt dies in noch größerem Maße der Fall.
Der Gedanke alſo, daß alle Stoffe der Erde lebensfähig ſind,
läßt ſich mindeſtens nicht dadurch widerlegen, daß wir nicht
alle Stoffe in den gegenwärtigen lebenden Weſen vorfinden.
Der Gedanke alſo, daß alle Stoffe der Erde lebensfähig ſind,
läßt ſich mindeſtens nicht dadurch widerlegen, daß wir nicht
alle Stoffe in den gegenwärtigen lebenden Weſen vorfinden.
Welch ungeheuere Maſſen aber, die man zur toten Natur
zählt, teils einmal gelebt haben, teils noch wirklich leben
davon geben ungeheuere Kalk- und Kreidegebirge und ganze
Schichten von Diatomeenlagern Zeugnis.
zählt, teils einmal gelebt haben, teils noch wirklich leben
davon geben ungeheuere Kalk- und Kreidegebirge und ganze
Schichten von Diatomeenlagern Zeugnis.
Viele Kalk- und alle Kreidegebirge, die ſich meilenweit
über die Erde erſtrecken, ſind nach den ſicherſten Forſchungen,
wie wir früher geſehen haben, nichts als eine Anſammlung der
Gehäuſe, Schalen von Tierchen, die einſt gelebt haben. Wie
die weichen Schnecken, wenn ſie ſterben und verweſen, ihr Haus,
ihre Schale, ihr feſtes Gerüſt zurücklaſſen, das ſich während
ihres Lebens aus den Säften ihres Leibes, aus ihrem Blut
gebildet hat, ebenſo ſind Kalk- und Kreidegebirge nichts als
ſolche Reſte, die einmal gelebt oder doch lebenden Weſen ge-
dient haben. — Der Kalk an unſeren Häuſern hat alſo, kann
man ſagen, einmal gelebt, die Kreide, mit der wir ſchreiben,
hat gelebt. Mit Hilfe eines guten Mikroſkops kann man ſich
hiervon überzeugen. — Vielleicht waren die Stoffe, die in
dem jetzt lebenden Menſchengeſchlecht das Baumaterial des
Leibes ausmachen, einmal die Speiſe derſelben Tiere, deren
Reſte wir jetzt wie tote Maſſen anſehen!
über die Erde erſtrecken, ſind nach den ſicherſten Forſchungen,
wie wir früher geſehen haben, nichts als eine Anſammlung der
Gehäuſe, Schalen von Tierchen, die einſt gelebt haben. Wie
die weichen Schnecken, wenn ſie ſterben und verweſen, ihr Haus,
ihre Schale, ihr feſtes Gerüſt zurücklaſſen, das ſich während
ihres Lebens aus den Säften ihres Leibes, aus ihrem Blut
gebildet hat, ebenſo ſind Kalk- und Kreidegebirge nichts als
ſolche Reſte, die einmal gelebt oder doch lebenden Weſen ge-
dient haben. — Der Kalk an unſeren Häuſern hat alſo, kann
man ſagen, einmal gelebt, die Kreide, mit der wir ſchreiben,
hat gelebt. Mit Hilfe eines guten Mikroſkops kann man ſich
hiervon überzeugen. — Vielleicht waren die Stoffe, die in
dem jetzt lebenden Menſchengeſchlecht das Baumaterial des
Leibes ausmachen, einmal die Speiſe derſelben Tiere, deren
Reſte wir jetzt wie tote Maſſen anſehen!
Ganze große Erdlagen, die wir ſeit jeher als toten Erd-
boden betrachten, und auf dem wir herumwandeln, Gärten
pflanzen und Häuſer bauen, beſtehen andererſeits aus den
Schalen abgeſtorbener, mikroſkopiſcher Pflanzen. Die Unter-
ſuchungen Ehrenbergs (1795—1876) haben gezeigt, daß die
Karlſtraße in Berlin auf einem ſolchen Lager ſteht, ja daß
die ganze Luiſenſtadt auf demſelben Boden gebaut iſt.
boden betrachten, und auf dem wir herumwandeln, Gärten
pflanzen und Häuſer bauen, beſtehen andererſeits aus den
Schalen abgeſtorbener, mikroſkopiſcher Pflanzen. Die Unter-
ſuchungen Ehrenbergs (1795—1876) haben gezeigt, daß die
Karlſtraße in Berlin auf einem ſolchen Lager ſteht, ja daß
die ganze Luiſenſtadt auf demſelben Boden gebaut iſt.
Ganze Inſeln beſtehen aus Korallenriffen, und dieſe Riffe
ſind die Skelettteile lebender Tiere, der Polypen, die dieſe
ſind die Skelettteile lebender Tiere, der Polypen, die dieſe