Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 6/11, 1897

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49410 aus dem Blute ihres Leibes bilden. Solche Riffe, die meilen-
weit das Meer durchziehen, und an denen Schiffe zerſchellen
und Schiffer ihren Tod finden, ſind alſo ſelber Geſtaltungen
des Lebens!
Selbſt harte Kieſel löſen ſich auf und gehen in Pflanzen
ein, um in ihnen zu leben und in feiner Verteilung an den
Rändern z.
B. der Gräſerblätter zu erſcheinen, welche in die
Finger ſchneiden, wenn man über ſie hinfährt.
Mit einem Worte: die toten Stoffe werden in lebende
umgewandelt, die lebenden in tote.
Das Baumaterial des
Lebens iſt das Baumaterial der Erde ſelber, die man tot
nennt.
Daß lebende und tote Natur dem Stoffe nach im
innigſten Zuſammenhang ſtehen, iſt unbeſtreitbar.
Dies haben
die älteſten Dichter ſchon geahnt, die dem Menſchen entgegen-
rufen:
aus Staub biſt Du geworden, zum Staube ſollſt Du
werden.
Dies beſtätigen auch Männer der Wiſſenſchaft, von
denen einer, der eben genannte Ehrenberg, einmal die Äuße-
rung gethan hat, daß möglicherweiſe alles, was wir toten Stoff
nennen, nichts als Reſt einſtigen Lebens iſt.
IV. Die Stufenreihen des Lebens.
Dem Stoffe nach iſt, wie wir geſehen haben, das, was
lebt, im innigen Zuſammenhang mit den nicht lebenden Stoffen
der Erde.
Wir wiſſen, daß aus nicht lebenden Stoffen Weſen
entſtehen, welche die Merkmale des Lebens an ſich tragen, und
ſehen auch, daß lebende Weſen zerfallen und zu nicht lebenden
Stoffen werden.
Fragen wir uns aber: wie und wodurch entſteht Leben
aus Lebloſigkeit?
ſo geſteht die ſtrenge Wiſſenſchaft, daß

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