Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 6/11, 1897

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50925 die ganze Pflanze verteilt iſt; und da die Wurzel immerzu
neue Nahrung in ſich aufnimmt und in einem fort eine Nachbar-
zelle neben ſich hat, die die ihrige der entferntern Nachbarin
gegeben hat, ſo geht das Einſtrömen und Wandern der Nah-
rung eigentlich ununterbrochen fort und giebt fortwährend
Veranlaſſung zur Vermehrung der Zellen, das heißt, zum
Wachstum der Pflanze.
Forſchen wir alſo nach dem Leben der Pflanze wie nach
dem Organ, in welchem die Thätigkeit dieſes Lebens vor ſich
geht, ſo finden wir Folgendes:
Eine eigentümliche Sammlung von Pflanzenzellen, die
man den Keim nennt, nimmt urſprünglich unter dem Einfluß
von Feuchtigkeit und Wärme Stoffe in ſich auf, welche ſich
vorrätig in den Samen finden, in denen der Keim eingebettet
liegt.
Die Zellen des Keimes vergrößern, vermehren und
ſtrecken ſich zur Bildung von Stämmchen und Wurzel.
Hierzu
iſt nicht nötig, daß der Samen in die Erde gebracht wird, er
braucht vielmehr nur angefeuchtet und erwärmt zu werden.
Man kann ſich hiervon überzeugen, wenn man Gerſte mit
etwas Waſſer überſchüttet und einen Tag lang etwa im
geheizten Zimmer in der Nähe des Ofens ſtehen läßt.
Es
zeigt ſich hierbei, daß die Gerſte aufſchwillt und der darin
liegende Keim Wurzel und Stamm bildet.
Zugleich iſt das
Mehl der Gerſtenkörner in Zuckerſtoff umgewandelt, ſo daß ſie
ſüßlich ſchmecken und jetzt das Malz der Brauer bilden, die
aus demſelben die verſchiedenen Biere bereiten.
Liegt aber
der Samen in der Erde, ſo iſt die Wurzel, die heranwächſt,
imſtande, der Erde ſelber Nahrungsſtoffe zu entnehmen, ſobald
dieſelbe nur feucht und warm iſt;
und dieſes genügt, um in
einem Boden, der die richtigen, zur Nahrung der Pflanze
dienenden Stoffe enthält, das weitere Wachstum, die weitere
Vermehrung der Zellen zu bewerkſtelligen.
Der Sitz dieſer Thätigkeit aber iſt das Protoplasma;

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