Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 17-21, 1897

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50991 geſunden Gliedmaßen gekoſtet, denn Knallgas explodirt mit-
unter lediglich durch die Compreſſion.
Nun aber ließ man dieſes hölliſche Gemiſch aus einer
durch einen Hahn verſchließbaren Öffnung ſtrömen.
War dieſe
Öffnung nicht ſehr enge, ſo ſchlug die Flamme zurück in den
Gasbehälter, und dieſer explodierte, tötete alles, was lebend
war, und brachte wohl das Haus in Gefahr.
Jetzt handelt
man praktiſcher und weniger gefährlich:
weil nämlich die
Röhre ſehr eng ſein mußte, konnte die Flamme nur ſehr klein
121[Figure 121]Fig. 22. ſein, wie die Stichflamme eines Lötrohres,
jetzt läßt man aus zehn fingerdicken Röhren
zugleich Leuchtgas ausſtrömen und führt dazu
durch eben ſo viele Röhren Sauerſtoffgas (oder
durch ein Gebläſe atmoſphäriſche Luft), und hat
nunmehr nicht ein kleines Flämmchen, ſondern
einen mächtigen Schmelzofen auf ſeinem Tiſche,
in deſſen Focus man Platina pfundweiſe ſchmelzen
kann.
Der hierzu anwendbare Apparat ſieht aus
wie Fig.
22, wo jedoch der Deutlichkeit wegen
nur fünf Röhren gezeichnet ſind, welche Waſſer-
ſtoffgas geben, indes man aus einem anderen Rohr Sauerſtoff-
gas zuführt.
Man macht es auch noch ſo, daß man durch
die Kugel, welche vermöge eines Schlauches mit Waſſerſtoffgas
gefüllt wird, das nun oben ausſtrömt, noch geſonderte Röhren
führt, welche in derſelben Höhe wie die Waſſerſtoffgasröhren
münden, zu denen man nunmehr das Sauerſtoffgas aus einem
Gaſometer gelangen läßt.
In die Kugel dürfen ſie nicht
münden, ſonſt würde in dieſer ſich Knallgas bilden und dasſelbe
unter Zerſtörung des Apparates explodieren.
Die einfachſte und bequemſte Art der Anwendung zeigt
Fig.
23; man ſieht ein Meſſingrohr von der Stärke, welche
man zu dem verlangten Effekt für nötig hält;
durch dieſes

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