Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 6/11, 1897

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51531 ein Apfel. Allein man kann ſich vorſtellen, daß das Proto-
plasma einer Zelle im Weizenkeimling den Speiſen der Pflanze
eine andere Anregung giebt als das Protoplasma der Apfel-
zellen, ſo daß gleiche Speiſeſtoffe durch verſchiedene Anregungen
zu verſchiedenen Gebilden werden, es kommt noch hinzu, daß
die verſchiedenen Pflanzenarten ein “Wahlvermögen” ihre
Nahrung der Umgebung zu entnehmen beſitzen, indem ver-
ſchiedene Arten auch verſchiedene Beſtandteile oder doch dieſe
in verſchiedener Quantität aufnehmen.
Hiernach wären im weſentlichen Waſſer, Kohlenſäure u. ſ. w.
Dinge, welche die Fähigkeit haben, alle Arten von Pflanzen zu
bilden.
Dieſe Fähigkeit ſchlummert gewiſſermaßen, ſo lange ſie
nicht eine Anregung erhält von einer bereits exiſtierenden
Pflanzenzelle.
Je nach der Anregung aber erhalten dieſe
Speiſeſtoffe der Pflanze eine Richtung, ſich organiſch zu ver-
binden, und dieſe Verbindung geſchieht derart, daß ſie immer
dieſelbe Pflanze bilden, von welcher ſie zur Thätigkeit angeregt
werden.
Das iſt die freilich noch ſehr unvollſtändige Löſung des
Rätſels vom Leben der Pflanze, oder richtiger vom Übergang
der unorganiſchen Stoffe in organiſche.
XII. Die eigne Art des Wachstums der Pflanze.
Die Pflanze nimmt nun — wie ſchon angedeutet —
Nahrung nicht allein durch Vermittelung der Wurzeln, ſondern
auch aus der Luft auf;
ſie bedarf dabei alſo zu ihrem Leben
des Lichtes und der Wärme, und ſie ſcheidet auch während
ihres Lebens eingenommene, für das Leben unbrauchbar ge-
wordene Stoffe wieder aus.

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