Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 6/11, 1897

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XVI. Die Zellen des Skelettgewebes.
Die Zellen des Skelettgewebes (“Stereoms“) der Pflanzen,
welches für das Leben derſelben alſo dem Knochengerüſt der
Wirbeltiere und dem feſten Panzer der Inſekten entſpricht, ſind,
wie man ſchon von vornherein vermuten wird, ausgezeichnet
dickwandig, zuweilen ſo ſtark, daß die Höhlung vollſtändig ver-
ſchwindet (Fig.
1). Die Zellen ſind meiſt von ſehr langgeſtreckter
90[Figure 90]Fig. 1.
Stark vergrößertes Gewebe von
Faſer-Stereiden im Querſchnitt.
ſpindelförmiger Geſtalt, mit pfrie-
menförmig zugeſpitzten Enden.
Sie
erreichen gewöhnlich die Länge von
{1/2} bis 1 Millimeter, in ſeltenen
Fällen ſogar von 220 Millimetern
bei einer größten Breite von einigen
Zehnteln eines Millimeters.
Dieſe
Zellen ſind alſo langfaſerförmige
Gebilde.
Die ſcharf zugeſpitzten
Enden der typiſchen mechaniſchen
Zellen keilen ſich zwiſchen die
gleichen Enden anderer Skelettzellen
ein, wodurch die Feſtigkeit des Gan-
zen außerordentlich erhöht wird.
Der Bau der Elementarorgane entſpricht alſo in recht vollkom-
mener Weiſe ihrer Funktion.
Die eben beſprochenen, gewöhnlich
als Baſtzellen oder als echte Holzzellen bezeichneten
Elementargebilde kommen jedoch, da ſie, ſobald ſie einmal ihre
Endform erreicht haben, nicht mehr zu wachſen vermögen, nur
in fertig entwickelten Organen vor.
Allein auch die noch in der
Entwickelung begriffenen Organe bedürfen häufig eines Schutzes
durch Skelettteile.
In dieſen Fällen wendet nun die Pflanze
ein beſonderes, noch wachstumfähiges, mechaniſches Gewebe,
das Collenchym, an, das übrigens auch vielfach in

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