Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 17-21, 1897

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529111 auch nicht, wie die Leuchtgasflamme. Sie entwickelt nicht ſo
viel Wärme, als die letztere;
ihre höchſte Temperatur iſt rund
1500° gegen 2100° des Leuchtgaſes.
Die Flamme verbraucht
zwar viel Sauerſtoff, entwickelt aber nicht ſoviel Verbrennungs-
produkte als Leuchtgas, daher iſt auch die Atmoſphäre, in der
Acetylen brennt, unter gleichen Verhältniſſen viel reiner, als
wenn eine Leuchtgasflamme in ihr brennen würde.
Eine Eigentümlichkeit der Acetylenflamme iſt, daß ſie
keinen ſchwarzen Kern beſitzt.
Im ſchwarzen Kern der ſonſtigen
Flammen werden nämlich die verſchiedenen Kohlehydrate, wie
Methan, Aethan, Aethylen, erſt erhitzt und bei der Temperatur
des ſchwarzen Kernes eigentlich erſt in Acetylen verwandelt,
um alsdann in die gelbe Zone zu gelangen.
Beim Acetylen
hingegen iſt das Leuchtmaterial fertig, daher hat es keinen
ſchwarzen Kern.
Das Acetylen wird bei 0° und 48 Atmoſphären Druck
flüſſig.
Wird aber der Druck kleiner oder die Temperatur
höher, ſo wird es wieder gasförmig und entwickelt eine große
Spannkraft;
eben das komprimierte Acetylen verurſachte einige
Unglücksfälle, es wird daher vom Gebrauch des flüſſigen
Acetylens ganz abgeſehen, zumal derſelbe auch polizeilich unter-
ſagt wurde.
Von den Verbindungen des Acetylens ſei in erſter Hin-
ſicht das Acetylenkupfer erwähut, da allgemein die Meinung
verbreitet worden iſt, daß Acetylen, in Kupfergefäßen oder
Gefäßen mit Kupferventilen gehalten, eine exploſive Verbindung
bildet.
Dem iſt jedoch nicht ſo. Vielmehr iſt an eine Gefahr
bei Verwendung von Kupfer oder gar Meſſingverſchlüſſen
gar nicht zu denken.
Bedenklicher ſind die Verbindungen des Acetylens mit
Silber und Queckſilber, doch können dieſe bei der praktiſchen
Verwendung des Acetylens im Hausgebrauch nie und nirgends
vorkommen.

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