Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

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5345 Organ des Leibes in einem krankhaften oder heftig errregten
Zuſtand iſt.
Das Gehirn ſteht nämlich in dreifacher Verbindung mit
jedem Organ des Leibes.
Erſtens gehen Nervenfäden vom
Gehirn nach jedem Teil des Leibes, die einesteils die Bewe-
gung des Gliedes, andernteils die Ernährung und innere
Thätigkeit desſelben veranlaſſen.
Zweitens gehen andere Nerven-
fäden zurück von allen Teilen des Leibes zum Gehirn, welche
die Empfindung und das Gefühl dorthin leiten.
Drittens
zirkuliert alles Blut durch den ganzen Körper, und es kommen
alſo Blutteilchen nach dem Gehirn, die vor kurzem ſich in den
verſchiedenen Teilen des Körpers befunden haben.
Auf dem Wege dieſer dreifachen Verbindung geſchieht die
Einwirkung des leiblichen Zuſtandes auf das Gehirn, auf die
Gedanken, die Vorſtellungen derſelben oder einfacher:
auf den
Geiſt.
Es kann ſich ein Glied in einem krankhaften Zuſtand durch
irgend welche innerliche oder äußerliche Urſache befinden;
dieſer Zuſtand kann die Ernährung dieſes Teiles unterdrücken,
und ſomit die Ernährungsuerven lähmen oder außer Thätig-
keit ſetzen.
Dieſe Nerven wirken auf das Gehirn zurück und
verurſachen hier Störungen der geſunden Thätigkeit, und alſo
auch Veränderungen auf den Geiſt.
— Es kann auch anderer-
ſeits in einem Gliede eine Partie Gefühlsnerven krankhaft er-
griffen ſein, und dies wird Schmerz im Gehirn verurſachen,
der, wie aller Welt bekannt, einen ſehr ſtarken Einfluß auf
den Geiſt hat.
Es kann aber auch bei Eiterungen oder Ent-
zündungen das Blut, das durch das kranke Glied wandert, ſo
verändert werden, daß es ſtörend auf das Gehirn einwirkt,
wenn es auf ſeiner Rundreiſe durch den Körper dort ankommt,
und kann ſonach Erregung und Abſpannung verurſachen, eine
Einwirkung auf die Vorſtellungen und Gedanken ausüben,
die Phantaſien, Fieberträume und Beſinnungsloſigkeit zur

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