530112
Das Acetylen wird gewonnen aus einem chemiſchen Stoff
namens Calciumcarbid, der von zwei genialen Chemikern, dem
Franzoſen Henri Moiſſan und dem Amerikaner Wilſon,
unabhängig von einander in größeren Quantitäten auf ver-
ſchiedene Weiſe gewonnen wurde.
namens Calciumcarbid, der von zwei genialen Chemikern, dem
Franzoſen Henri Moiſſan und dem Amerikaner Wilſon,
unabhängig von einander in größeren Quantitäten auf ver-
ſchiedene Weiſe gewonnen wurde.
Manche halten Acetylen für das Licht des 20ten Jahr-
hunderts. Seine Vorteile, die es dazu prädeſtinieren, ſind:
das weiße intenſive Licht mit einer ruhigen, nicht ſauſenden
Flamme; der Umſtand, daß ſeine Erzeugung nicht an eine
Centrale gebunden iſt, ſondern wo immer, durch wen immer,
mit einfachen Apparaten möglich gemacht werden kann.
hunderts. Seine Vorteile, die es dazu prädeſtinieren, ſind:
das weiße intenſive Licht mit einer ruhigen, nicht ſauſenden
Flamme; der Umſtand, daß ſeine Erzeugung nicht an eine
Centrale gebunden iſt, ſondern wo immer, durch wen immer,
mit einfachen Apparaten möglich gemacht werden kann.
Sein Preis hängt direkt vom Preiſe des Calciumcarbids
ab, da man dieſes nur mit Waſſer zu begießen braucht, um
Acetylen ſofort zu gewinnen. In dieſer Hinſicht divergieren
die Anſichten der maßgebenden Fachleute ſoweit, daß während
Wilſon den Koſtenpreis (des Fabrikanten) des Carbids ſchon
1895 per Metercentuer nicht höher als 8 Mark anſetzte, Bredel
behauptete, der Erzeugungspreis ſtelle ſich auf 15 Mark. Da
ein Kilogramm Carbid 300 Liter Acetylen giebt (da aber
Carbid nicht rein iſt, iſt dies ein Maximum, welches nur ſelten
zu erreichen iſt), ſo würde nach Wilſon 1 Kubik-Meter Acetylen
27 Pfennige, nach Bredel 52 Pfennige koſten, gegen einen
Durchſchnittspreis von 20 Pfennigen des Leuchtgaſes. Es ſei
jedoch bemerkt, daß dafür auch der Lichteffekt des Acetylens
16—20 mal größer iſt, als der des Leuchtgaſes.
ab, da man dieſes nur mit Waſſer zu begießen braucht, um
Acetylen ſofort zu gewinnen. In dieſer Hinſicht divergieren
die Anſichten der maßgebenden Fachleute ſoweit, daß während
Wilſon den Koſtenpreis (des Fabrikanten) des Carbids ſchon
1895 per Metercentuer nicht höher als 8 Mark anſetzte, Bredel
behauptete, der Erzeugungspreis ſtelle ſich auf 15 Mark. Da
ein Kilogramm Carbid 300 Liter Acetylen giebt (da aber
Carbid nicht rein iſt, iſt dies ein Maximum, welches nur ſelten
zu erreichen iſt), ſo würde nach Wilſon 1 Kubik-Meter Acetylen
27 Pfennige, nach Bredel 52 Pfennige koſten, gegen einen
Durchſchnittspreis von 20 Pfennigen des Leuchtgaſes. Es ſei
jedoch bemerkt, daß dafür auch der Lichteffekt des Acetylens
16—20 mal größer iſt, als der des Leuchtgaſes.
Unter der Vorausſetzung, daß ein Liter Acetylen 0, 15 Pf.
koſtet, was keineswegs zu niedrig gegriffen iſt, und unter der
Annahme, daß ein Licht von einer Normalkerze, falls wir
durch dasſelbe die Leuchtkraft einer Leuchtgasflamme er-
zeugen wollen, ſtündlich {3/4} Liter Acetylen verbraucht, ſo
werden ſtündlich für 15 Normalkerzen 11,2 Liter Acetylen
verbraucht, und dieſe Flamme würde ſtündlich 1,88 Pf.
koſten.
koſtet, was keineswegs zu niedrig gegriffen iſt, und unter der
Annahme, daß ein Licht von einer Normalkerze, falls wir
durch dasſelbe die Leuchtkraft einer Leuchtgasflamme er-
zeugen wollen, ſtündlich {3/4} Liter Acetylen verbraucht, ſo
werden ſtündlich für 15 Normalkerzen 11,2 Liter Acetylen
verbraucht, und dieſe Flamme würde ſtündlich 1,88 Pf.
koſten.