Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 6/11, 1897

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Ein weiterer, höchſt vorteilhafter Umſtand beſteht in dem
geringen ſpezifiſchen Gewicht der Subſtanz der Pflanzenſkelette,
welche eine Leichtigkeit und Schlankheit der pflanzlichen Kon-
ſtruktionsformen ermöglicht, wie ſie der Menſch aus Mangel an
ſo vorzüglichem Material auch nicht einmal annähernd zu er-
reichen vermag.
Denn das Eiſen iſt ungefähr 5 Mal ſchwerer
als das Material des Pflanzenſkelettes, und dies bedingt die
gedrungene Konſtruktion der menſchlichen Bauten gegenüber den
pflanzlichen Geſtaltungen.
Um einem Mißverſtändniſſe vorzubeugen, ſei ausdrücklich
erwähnt, daß das dem Menſchen vom Pflanzenreich gelieferte,
ihm unentbehrliche Holz zwar allerdings ſeine Feſtigkeit und
Brauchbarkeit dem in demſelben vorhandenen Skelettgewebe ver-
dankt, aber doch nicht ausſchließlich aus Skelettgewebe, aus
echten Holzzellen beſteht, ſondern daneben noch andere pflanzliche
Gewebe enthält.
Stände uns reines Skelettgewebe in ſo großen
Stücken — wie wir das Holz erhalten können — zur Ver-
fügung, ſo wäre uns das unſchätzbarſte Baumaterial geboten,
welches dem Eiſen den Rang ſtreitig machen würde.
Aus dem Geſagten geht hervor, daß es eine außerordent-
liche Errungenſchaft wäre, wenn es dem Menſchen gelänge, die
Subſtanz des Pflanzenſkelettes zu kompakten Maſſen zu ver-
arbeiten, um alſo als Material für Bauten und Apparate ver-
wendet zu werden;
denn das Material iſt — um kurz zu re-
kapitulieren — weit leichter als Eiſen und ſteht dieſem trotzdem
in Bezug auf ſein Tragvermögen nicht nach.
XIX. Anordnung des Skelettgewebes im Pflanzen-
körper.
Die Pflanze ordnet nun ihre Skelettgewebe nach denſelben
Bauprinzipien an, welche auch der Techniker als

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