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ausſchließlich Barometer, Thermometer, Hygrometer, Regen-
meſſer und Windfahne, allenfalls noch Anemometer (Wind-
ſtärke-Meſſer) und Regiſtrierapparate.
meſſer und Windfahne, allenfalls noch Anemometer (Wind-
ſtärke-Meſſer) und Regiſtrierapparate.
Und was für Ziele verfolgt die Meteorologie?
Der Laie
glaubt faſt immer, daß dieſe ganze Wiſſenſchaft lediglich dazu
da iſt, Wetterprophezeiungen und -Prognoſen zu machen, und
bildet ſich thatſächlich ein, daß die Meteorologen, die “Wetter-
macher”, den ganzen Tag da ſitzen und ſinnen und ſich den
Kopf zerbrechen, um herauszubekommen, wie wohl jetzt das
Wetter werden mag, ſofern ſie nicht gerade durch ihre Fern-
rohre den Mond beobachten, der ja nach uraltem Volksglauben
der eigentliche Wettermacher par excellence iſt. Aber davon
iſt gar keine Rede, und um den Mond kümmern ſich die
wirklich wiſſenſchaftlich vorgehenden Meteorologen ſchou gar
nicht mehr, ſeitdem auf ſtreng mathematiſchem wie auf ſtatiſti-
ſchem Wege zum Überdruß oft nachgewieſen iſt, daß ein irgend-
wie bemerkenswerter Einfluß des Mondes aufs Wetter nicht
exiſtiert, und daß ſomit jener überall verbreitete, tief wurzelnde
Volksglaube ein Aberglaube iſt — was freilich das große
Publikum nicht hindert, dennoch ſteif und feſt an den Wetter-
einfluß des Mondes nach wie vor zu glauben. —
glaubt faſt immer, daß dieſe ganze Wiſſenſchaft lediglich dazu
da iſt, Wetterprophezeiungen und -Prognoſen zu machen, und
bildet ſich thatſächlich ein, daß die Meteorologen, die “Wetter-
macher”, den ganzen Tag da ſitzen und ſinnen und ſich den
Kopf zerbrechen, um herauszubekommen, wie wohl jetzt das
Wetter werden mag, ſofern ſie nicht gerade durch ihre Fern-
rohre den Mond beobachten, der ja nach uraltem Volksglauben
der eigentliche Wettermacher par excellence iſt. Aber davon
iſt gar keine Rede, und um den Mond kümmern ſich die
wirklich wiſſenſchaftlich vorgehenden Meteorologen ſchou gar
nicht mehr, ſeitdem auf ſtreng mathematiſchem wie auf ſtatiſti-
ſchem Wege zum Überdruß oft nachgewieſen iſt, daß ein irgend-
wie bemerkenswerter Einfluß des Mondes aufs Wetter nicht
exiſtiert, und daß ſomit jener überall verbreitete, tief wurzelnde
Volksglaube ein Aberglaube iſt — was freilich das große
Publikum nicht hindert, dennoch ſteif und feſt an den Wetter-
einfluß des Mondes nach wie vor zu glauben. —
Nein, unſere Meteorologen haben in der überwiegenden
Mehrzahl ganz andere Dinge zu thun, als ſich mit dem herzlich
undankbaren Geſchäft des Wetterprophezeiens abzugeben. Gewiß
iſt die wiſſenſchaftliche Wetterprognoſe von hoher Wichtigkeit,
und wir haben im Teil I auch ſchon gezeigt, in wie be-
wundernswerter Weiſe heute alle Länder Europas zuſammen-
arbeiten, um eine möglichſt ſichere Prognoſe für die einzelnen
Länder unſeres Kontinents zu erzielen. Aber nicht iſt die
Wetterprognoſe etwa nun die ganze Meteorologie oder auch
nur ein Hauptbeſtandteil davon, genau ebenſowenig wie etwa die
Hygiene der Hauptbeſtandteil der mediziniſchen Wiſſenſchaft iſt.
Vielmehr iſt das Prognoſenweſen nur ein Zweig, nur
Mehrzahl ganz andere Dinge zu thun, als ſich mit dem herzlich
undankbaren Geſchäft des Wetterprophezeiens abzugeben. Gewiß
iſt die wiſſenſchaftliche Wetterprognoſe von hoher Wichtigkeit,
und wir haben im Teil I auch ſchon gezeigt, in wie be-
wundernswerter Weiſe heute alle Länder Europas zuſammen-
arbeiten, um eine möglichſt ſichere Prognoſe für die einzelnen
Länder unſeres Kontinents zu erzielen. Aber nicht iſt die
Wetterprognoſe etwa nun die ganze Meteorologie oder auch
nur ein Hauptbeſtandteil davon, genau ebenſowenig wie etwa die
Hygiene der Hauptbeſtandteil der mediziniſchen Wiſſenſchaft iſt.
Vielmehr iſt das Prognoſenweſen nur ein Zweig, nur