Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 17-21, 1897

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536118 Unterabteilung, nur die “Hygiene” der Wetterkunde, deren weſent-
lichſte andere Unterabteilungen die mathematiſch-theoretiſche
Meteorologie, die Statiſtik und Witterungsgeſchichte nebſt dem
Beobachtungsweſen ſelbſt, ſowie endlich die Klimatologie ſind
— ganz zu ſchweigen von dem Gebiete der erdmagnetiſchen
Forſchungen, das zwar heute noch als Unterabteilung der
Meteorologie zählt, aber über kurz oder lang zweifellos ein
eigenes, unabhängiges Feld der Wiſſenſchaft darſtellen wird.
In dem folgenden ſoll uns nun einmal die Klimatologie etwas
näher beſchäftigen, und ſpeziell eine Betrachtung über unſer
mitteleuropäiſches Klima.
II. Was iſt “Klimatologie”?
Was wir unter Klima verſtehen, wird dem Leſer wohl
ſo ungefähr bekannt ſein;
wir wollen aber hier bemerken, daß
Klima und Witterung zwei ganz verſchiedene Dinge ſind.
Die
Witterung eines Ortes iſt in faſt täglichem, oft ſtündlichem
Wechſel begriffen, das Klima eines Ortes bleibt im Laufe der
Jahre unverändert, “Witterung” bezeichnet den augenblicklichen
atmoſphäriſchen Zuſtand, “Klima” den jährlichen Geſamt-
charakter der Witterung.
Daher ſpricht man von der Witterung
eines Tages, aber nicht vom Klima eines Tages.
Ja, zwiſchen
Klima und Witterung beſteht ein ſo weſentlicher Unterſchied,
daß man von dem einen auf das andere durchaus nicht
ſchließen kann.
Während das Klima eines Landes mit ſeiner
geographiſchen Lage im engen Zuſammenhang ſteht, zeigt die
Witterung nicht ſelten Erſcheinungen, welche im vollen
Gegenſatz zum längſt bekannten Klima ſtehen.
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