Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 17-21, 1897

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539121 kugel geltend. Hätte die Erde nicht dieſen Mantel um ſich, ſo
würde ſelbſt am Äquator in jeder Nacht Froſt herrſchen.
Die Wärme, welche die Oberfläche der Erde an einem Tage
erhält, dringt nämlich nie weit in die Tiefe ein.
Die Wärme
würde ſelbſt am Äquator ſofort mit dem Sonnenaufgang be-
ginnen zu ſteigen, ihren höchſten Grad um Mittag erreichen
und dann ſogleich zu ſinken anfangen bis zum Sonnenuntergang,
um ſich während der Nacht vollkommen wieder durch Aus-
ſtrahlung in den kalten Weltraum zu verflüchten.
Die Lufthülle bewirkt es, daß die Wärme langſamer ſteigt,
ihren Höhepunkt erſt zwei Stunden nach dem Mittag erreicht
und während der Nacht keineswegs verſchwindet.
Der Zeit-
punkt der Kälte iſt daher auch nicht um Mitternacht, ſondern
tritt erſt gegen Morgen ein, und die Kälte erreicht niemals,
ſelbſt in den kälteſten Gegenden nicht, die Höhe, welche that-
ſächlich im Weltraum herrſcht.
Eine noch entſchiedenere Rolle ſpielt hierbei die Feuchtig-
keit, welche ſich in der Luft befindet und deren Entſtehung wir
noch näher kennen lernen werden.
Sie verhindert ſowohl das
Eindringen der Wärmeſtrahlen am Tage wie das Ausſtrahlen
derſelben in der Nacht.
An wolkigen Tagen iſt es nicht ſo
warm und in wolkigen Nächten nicht ſo kalt wie bei klarem,
wolkenloſen Himmel.
In den Weltgegenden fern vom Äquator
und ſelbſt an den Polen iſt dieſe Rolle der Luft als ſchützende
Hülle noch entſchiedener, und die Feuchtigkeit der Luft, die
als Nebel, als Wolke, als Regen, als Schnee auftritt, bewirkt
eine Mäßigung des Zuſtandes, die ſehr bedeutſam für die
Verteilung der Wärme auf der Erdkugel iſt.

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