540122
IV. Die Rolle der Luftbewegung.
Wäre nun die Lufthülle ein unbeweglicher Mantel um
die Erdkugel, ſo würde ihre Einwirkung eine gleichmäßige und
ſtetige ſein, und die Einwirkung würde mathematiſcher Be-
rechnung vollkommen unterzogen werden können. Aber die
Luft iſt ſehr beweglich. Der Mantel wird ſowohl gelockert
wie verdichtet von Naturkräften, die wir noch näher betrachten
müſſen; zudem iſt er auch außerordentlich leicht verſchiebbar
und wechſelt ſeine Lage faſt unausgeſetzt. Und dieſer Umſtand
ſtört die mathematiſche Rechenkunſt und macht die Wetter-
beſtimmung zu einer Aufgabe, in welcher man den kommenden
Moment mit ſtets wechſelnden und fortwährend Störungen
ausgeſetzten Faktoren in Rechnung ziehen muß.
die Erdkugel, ſo würde ihre Einwirkung eine gleichmäßige und
ſtetige ſein, und die Einwirkung würde mathematiſcher Be-
rechnung vollkommen unterzogen werden können. Aber die
Luft iſt ſehr beweglich. Der Mantel wird ſowohl gelockert
wie verdichtet von Naturkräften, die wir noch näher betrachten
müſſen; zudem iſt er auch außerordentlich leicht verſchiebbar
und wechſelt ſeine Lage faſt unausgeſetzt. Und dieſer Umſtand
ſtört die mathematiſche Rechenkunſt und macht die Wetter-
beſtimmung zu einer Aufgabe, in welcher man den kommenden
Moment mit ſtets wechſelnden und fortwährend Störungen
ausgeſetzten Faktoren in Rechnung ziehen muß.
Von der Einwirkung der Wärme auf die bewegliche Luft-
hülle wiſſen wir nun folgendes mit voller Sicherheit.
hülle wiſſen wir nun folgendes mit voller Sicherheit.
Die Wärme, welche alle Gegenſtände ausdehnt, wirkt auch
auflockernd und ausdehnend auf die Lufthülle. Um den
Äquator der Erde, wo die Wärmeſtrahlen der Sonne am
ſtärkſten ſind, findet eine ſtärkere Ausdehnung der Lufthülle
ſtatt. Da bei dieſer Ausdehnung die Luft leichter wird, als ſie
ſonſt iſt, ſteigt ſie zur Höhe und bewirkt dadurch eine Luft-
verdünnung, welche ein Zuſtrömen der kälteren und dichteren
Luftmaſſen von beiden Seiten der Erdkugel her zu Wege
bringt. Hierdurch entſteht an den Polen der Erde eine Luft-
leere, welche ſich ausfüllt durch die vom Äquator her hochauf-
geſtiegenen Luftmaſſen. Es finden daher um die Erdkugel
zwei Luftſtrömungen entgegengeſetzter Richtung ſtatt. In der
Höhe begiebt ſich ein warmer Luftſtrom von dem Äquator
nach den Polen hin, und näher an der Erdoberfläche drängen
ſich kalte Luftmaſſen von den Polen nach dem Äquator hin.
auflockernd und ausdehnend auf die Lufthülle. Um den
Äquator der Erde, wo die Wärmeſtrahlen der Sonne am
ſtärkſten ſind, findet eine ſtärkere Ausdehnung der Lufthülle
ſtatt. Da bei dieſer Ausdehnung die Luft leichter wird, als ſie
ſonſt iſt, ſteigt ſie zur Höhe und bewirkt dadurch eine Luft-
verdünnung, welche ein Zuſtrömen der kälteren und dichteren
Luftmaſſen von beiden Seiten der Erdkugel her zu Wege
bringt. Hierdurch entſteht an den Polen der Erde eine Luft-
leere, welche ſich ausfüllt durch die vom Äquator her hochauf-
geſtiegenen Luftmaſſen. Es finden daher um die Erdkugel
zwei Luftſtrömungen entgegengeſetzter Richtung ſtatt. In der
Höhe begiebt ſich ein warmer Luftſtrom von dem Äquator
nach den Polen hin, und näher an der Erdoberfläche drängen
ſich kalte Luftmaſſen von den Polen nach dem Äquator hin.
Dieſer Zuſtand der Luftſtrömungen erleidet aber
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