Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 6/11, 1897

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54157 bei dieſen das widerstandsfähige Material im Holze durch den
ganzen Stamm verbreitet.
Im erſten Jahre werden allerdings
auch hier öfter peripheriſche Skelettrippen oder Skelettcylinder
gebildet, die das vorläufige biegungsfeſte Syſtem darſtellen;
ſobald jedoch die Pflanze anfängt in die Dicke zu wachſen,
wird durch Korkbildung meiſt dieſes ganze Syſtem abgeworfen,
da von dem Cambiumring im Holze neue Stereïden, die nun-
mehr die Feſtigung des Ganzen übernehmen, gebildet werden.

Das Holz der Laubhölzer beſteht 1.
aus Stereïden (Libriform-
zellen), 2.
einem ſtärkeleitenden und ſpeichernden Gewebe:
Amylom (Holzparenchym und Markſtrahlen), ſowie endlich
3.
aus dem Hydrom (Gefäße), welches der Waſſerzirkulation
dient.
Die Nadelhölzer hingegen haben in ihrem Holz eine
einfachere Zuſammenſetzung, indem die Funktion der Stereïden
und des Hydroms den Hydroſtereïden (Tracheïden) zufällt und
zwar in der Weiſe, daß die im Frühjahr gebildeten Zellen
mehr der Waſſerzirkulation dienen, alſo Hydroïdennatur zeigen,
die im Herbſt gebildeten hingegen vermöge ihrer Dickwandig-
keit Stereïdencharakter beſitzen.
XXI. Bau der auf Zug in Anſpruch genommenen
Organe.
Zugfeſte Organe ſind ſehr häufig. Wurzeln und unter-
irdiſche Organe überhaupt haben oft einen bedeutenden Zug
auszuhalten.
Eine ſeitliche Baumwurzel wird mächtig gezogen,
wenn der zugehörige Stamm vom Winde gebogen wird.
Die
Anordnung der mechaniſchen Elemente wäre in ſolchen Organen
aus theoretiſchen Gründen gleichgültig, da es für zugfeſte Kon-
ſtruktionen einzig auf die Querſchnittgröße des

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