Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 17-21, 1897

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545127 Erſcheinung iſt eigentlich an und für ſich ziemlich einfach; aber
die Umſtände, unter welchen der Luftdruck wechſelt, und die
Wirkung, welche dies auf den Gang des Witterungswechſels
ausübt, ſind ſehr verwickelt, ſo daß wir genötigt ſind, dieſes
Thema ein wenig weitläufiger, als es ſonſt uns lieb iſt, zu
behandeln.
Die Maſſe der Erdkugel zieht flüſſige und gasförmige
Stoffe ſo an, wie feſte Körper.
Das iſt ein einfacher Lehrſatz,
von deſſen Wahrheit man ſich ſehr leicht überzeugen kann.
Wenn man einen Löffel voll Waſſer in eine große Glaskugel
ſchüttet und ſie gut verkorkt, ſo kann man durch Kälte das
Waſſer gefrieren laſſen und es alſo in einen feſten Körper ver-
wandeln.
Wir können aber auch das Waſſer durch Erhitzung
in einen luftförmigen Stoff verwandeln und haben dabei die
Gelegenheit, zu prüfen, in welchem Zuſtand das Waſſer oder
die Anziehung der Erde ſich vermindert oder verſtärkt.
Die
Erfahrung lehrt, daß, wenn man die Glaskugel ſehr ſorgſam
auf eine Wageſchale bringt und ſich ihr Gewicht merkt, dies
ſich völlig gleich bleibt, wie ſehr ſich auch das Waſſer in ſeiner
Geſtalt und Form verändern mag.
Hieraus folgt, daß die
Anziehungskraft der Erde, von welcher das Gewicht der auf ihr
befindlichen Stoffe abhängt, ſich völlig gleich bleibt, gleichviel
ob dieſe Stoffe ſich in feſter oder flüſſiger oder luftförmiger
Geſtalt befinden.
Auf das gleiche Ergebnis führen auch andere Verſuche,
die man in ſehr mannigfaltiger Weiſe anſtellen kann.
Es folgt
aus allen mit voller Gewißheit, daß unſere Luft ebenſo gut
von der Erde angezogen wird, wie irgend ein anderer Körper
auf ihrer Oberfläche.
Indeſſen iſt die Wirkung dieſer Anziehung doch eine
ſehr verſchiedene je nach der Beſchaffenheit des Stoffes.
Ein wirklich feſter Körper verändert ſeine Geſtalt nicht,
gleichviel in welche Lage man dieſelbe zur Richtung der

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