Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 17-21, 1897

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546128 Anziehung bringt. Eine Flüſſigkeit dagegen wird durch die
Anziehung der Erde in ihrer Geſtalt in ſo weit verändert,
daß ſie die Geſtalt des Gefäßes annimmt, in welcher ſie ſich
befindet.
Die Anziehungskraft der Erde bewirkt es, daß eine
Flüſſigkeit in einer Schüſſel, in einer Schale, in einer Flaſche
oder in einem Glaſe ſich an die Wände des Gefäßes an-
ſchmiegt und in ihrer Oberfläche eine horizontale Ebene bildet.
Ein luftförmiger Stoff endlich wird noch weſentlicher von der
Anziehungskraft der Erde beeinflußt als eine Flüſſigkeit.
Er
wird von dem Gewicht der höheren Schicht derart zuſammen-
gedrückt, daß er an dem Boden des Gefäßes dichter wird,
als in den höheren Lagen.
Dieſer Druck der oberen Schichten
auf die unteren findet zwar bei Flüſſigkeiten auch ſtatt und hat
Einfluß auf die Geſchwindigkeit, mit welcher eine Flüſſigkeit
aus einer Öffnung des Gefäßes ausfließt;
aber bei gasförmigen
Stoffen iſt damit zugleich eine Verdichtung der unteren
Schichten
verbunden, was bei Flüſſigkeiten in kaum merk-
lichem Grade der Fall iſt.
Die Erfahrung beſtätigt auch dieſe Annahme in ſehr aus-
geſprochenem Grade.
Die Lufthülle, welche die Erdkugel um-
giebt, wird nicht bloß von der Erde angezogen, ſondern ſie
iſt auch an dem flachen Erdboden einem ſtärkern Druck aus-
geſetzt als auf hohen Bergen.
Die Luft iſt auch wegen dieſes
Druckes am flachen Erdboden ſtärker verdichtet als in höheren
Schichten, und dieſer höhere Druck der Luft und ihre Dichtig-
keit iſt am ſtärkſten auf der Meeres-Oberfläche, welche die tiefſte
Ebene der Erdkugel bildet.
Die Beweiſe für dieſen Zuſtand machen ſich in vielen
Fällen ſehr bemerkbar.
Auf hohen Bergen iſt die Luft ſo ver-
dünnt, daß man in jeder Minute mehr Atem-Züge machen
muß, um das Blut mit dem nötigen Sauerſtoff zu verſorgen
als auf flachem Erdboden.
Der Luftdruck iſt auf hohen Bergen
ſo gering, daß dort viel ſchneller das Waſſer verdampft

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