Bernstein, Aaron
,
Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16
,
1897
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ſteine ſeines Gebäudes und die Ziegel ſeiner Bedachung zu
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feſtverbundenem Mauerwerk aus, erneuerte ſein Balkenwerk
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und brachte die Schrift eines Namens an dem Kranze
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ſeiner erneuerten Mauern an. </
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">Es zu vollenden und ſeine
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Spitze aufzuſetzen, erhob ich meine Hand. </
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">Wie vor Alters
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gründete, erbaute ich ihm den Turm — wie in jenen Tagen
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errichtete ich ſeine — des Tempels — Spitze.</
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">Aus dieſer Inſchrift geht hervor, daß der Turm zu Babel
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freilich eine alte, berühmte Ruine war, welche indeſſen trotz der
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Intervention Jehovahs beinahe vollendet wurde. </
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">Der bibliſche
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Erzähler lebte alſo vor Nebukadnezar und teilte eine Sage mit,
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welche ſich, wie dies ſo häufig der Fall iſt, an die Exiſtenz
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der Ruine knüpfte.</
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">Für den Namen “Babel” (Babylon) hat der bibliſche Er-
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zähler eine Erklärung, durch welche er in einer leichten Um-
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/>
ſchreibung des Wortes in “Balal” die Sprachenvermiſchung
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bezeichnet ſieht. </
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">Es läßt ſich nicht leugnen, daß der Dichter
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der bibliſchen Sage guten Grund hatte, die Sprachenvermiſchung
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ſeines Zeitalters nach Babylon zu verſetzen. </
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preserve
">Dahin führten
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nämlich die Welteroberer alle Gebildeten und Großen der
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unterjochten Staaten in Gefangenſchaft und errichteten daſelbſt
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ein Weltall im Kleinen, wo ſich mit den verſchiedenſten Sprachen
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/>
auch die verſchiedenſten Ideen verwebten. </
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">Vom national-
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politiſchen Standpunkt aus hatte freilich der bibliſche Dichter
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ein berechtigtes Intereſſe, darin eine Sprachenverwirrung zu
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ſehen und eine Auflöſung der Gemeinſchaft zu prophezeien,
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obwohl dieſe Epoche auf die hebräiſche Litteratur einen durch-
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aus günſtigen Eindruck hervorbrachte. </
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">Die Emigranten in
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Babylon, — das bezeugt der ſogenannte zweite Jeſaias —
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haben ein viel reineres und beſſeres und ideenreicheres Hebräiſch
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geſchrieben, als das gemeine Volk, welches die Eroberer in
<
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Paläſtina zurückgelaſſen. </
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preserve
">Es zeigte ſich bei ihnen eine Er-
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lb
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ſcheinung, welche wir in den letzten Jahrzehnten bei den </
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