Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 17-21, 1897

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wärme wird zum Teil ausgeglichen durch das Herandrängen
der weniger erwärmten Luft aus den benachbarten Zonen.
Die
ſtark erwärmte Luft ſteigt zwar zur Höhe und nimmt Waſſer-
dampf mit ſich hinauf, aber ſie bleibt nicht oben und verteilt
ſich ſamt dem Waſſerdampf nach beiden Erdhälften.
Hierbei
kühlt ſich der Waſſerdampf ab und verwandelt ſich in tropf-
bares Waſſer, das unter der Form des Regens wieder zur Erde
niederfällt.
Nun aber führt dieſes Gegenſpiel all’ der Urſachen noch
einen gewaltigen Faktor herbei, der eine Hauptrolle im Witte-
rungswechſel einnimmt, und das iſt der Wind, der ſeinerſeits
die ganzen Schichtungen der Luftmaſſe wieder verſchiebt und
namentlich die Luftmaſſe vom Orte ihrer Entſtehung verdrängt
und mit anderen Schichten vermiſcht.
An und für ſich beſteht ja der Wind auch nur in einem
durch natürliche Urſachen hervorgerufenen Wechſel der Luft-
wanderung;
aber er iſt ein ſo ſtarker und leicht erkennbarer
Repräſentant des Witterungswechſels, daß man nicht mit Un-
recht an ſeinen Bewegungen ein Hauptmerkmal des Wetters
erblickt.
“Der Wind hat ſich gedreht” — das bedeutet im
gewöhnlichen Sprechen ſo viel, wie das Wetter hat ſich ge-
ändert oder ſteht im Begriff ſich zu ändern;
obwohl man
eigentlich ſagen müßte:
das Wetter hat ſich geändert und hat
es bewirkt, daß der Wind jetzt von einer andern Seite her-
ſtrömt, als bisher.
Daß dieſe Wendungen in der Windſtrömung mit dem
ſteigenden und ſinkenden Luftdruck in der allerengſten Ver-
bindung ſtehen, haben wir ſchon in Teil I in den Abſchnitten
über Wetterprognoſe und Wetterkarten erfahren.

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