Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 17-21, 1897

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VII. Die Verteilung der Wärme auf der Erdkugel.
Wäre nun die Erde eine überall vollkommen ebene Kugel,
ohne Gebirge und Thäler, ohne Meere, Ströme und Seen, ſo
würde ſowohl die Verteilung des Luftdrucks, wie ganz beſon-
ders der Temperatur ſehr einfach und gleichmäßig ſein.
Am
Äquator würde ein Gürtel größter Hitze vorhanden ſein, an
den beiden Polen würde die geringſte Sonnenwirkung ſtattfinden
und würden ſomit die niedrigſten Temperaturen auftreten;
und
zwiſchen beiden Extremen würde mit jedem Breitengrad vom
Äquator zum Nord- bezw.
Südpol die jährliche Mitteltemperatur
gleichmäßig und allmählich abnehmen müſſen, ſo daß alle Orte,
die auf demſelben Breitengrad liegen, auch ungefähr den
gleichen jährlichen Gang der Witterung und die gleiche mittlere
Jahrestemperatur und ungefähr auch die gleichen Niederſchlags-
mengen haben müßten.
Nun wiſſen wir aber, daß ſo einfache Verhältniſſe nirgends
auf der Erde vorhanden ſind, daß keineswegs das Klima eines
Ortes ausſchließlich von ſeiner geographiſchen Breite abhängt,
ſondern daß die Verteilung von Land und Waſſer, ſowie die
Unebenheiten der Erdoberfläche zahlloſe Modifikationen und
Complikationen in den klimatiſchen Verhältniſſen bedingen und
ausſchlaggebend den vorwiegenden Witterungscharakter eines
Ortes beſtimmen können.
VIII. Der Golfſtrom und ſeine klimatiſche
Bedeutung.
Jeder wird wohl ſchon gehört haben, daß Deutſchland wie
überhaupt faſt ganz Europa ein weit wärmeres Klima beſitzt,
als ihm ſeiner geographiſchen Breite nach eigentlich

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