Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 6/11, 1897

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55268 Fabrik der Pflanze, in welcher aus Kohlenſäure, Waſſer u. ſ. w.
der organiſche Pflanzenſaft fabriziert wurde, gerät ins Stocken.
Das Protoplasma verliert ſeine ehemalige Kraft, und mit ihnen
ſtirbt alles andere ab.
So weit kennt man den Vorgang; aber man kennt den
Grund desſelben nicht!
Die Wiſſenſchaft weiß nicht zu ſagen, was der Entwicke-
lung einer Pflanze ein Halt! zuruft, ſobald ſie ſoweit iſt,
Früchte hervorzubringen.
Man ſchließt nur aus all den Er-
ſcheinungen, daß die reife Frucht der Zweck des Lebens der
Pflanze iſt, und daß ihr Tod erfolgt, wenn ihr Zweck erfüllt iſt.
Es erfolgt der Tod der Pflanze, wenn ſie für das fernere
Leben der Nachkommenſchaft, und zwar nur einmal in ihrem
Leben oder wiederholt, wie bei unſeren Bäumen, geſorgt hat.
An der Wiege des künftigen Lebens baut ſich der Sarg des
gegenwärtigen auf.
Die Pflanze ſtirbt, aber nicht die Pflanzen-
welt.
Der Zweck der Pflanze, die Frucht der Pflanze, das
Kind der Pflanze hat von der Mutter einen neuen Lebens-
zweck geerbt;
es wird ſich bemühen, ebenfalls dieſen Zweck zu
erfüllen, ebenfalls ſterben und ebenfalls denſelben Zweck weiter
vererben!
XXVI. Vom Leben des Tieres.
Wir kommen jetzt zum Leben der Tiere, müſſen aber vor-
erſt den innigen Zuſammenhang, welcher zwiſchen dem Daſein
der Tiere und der Pflanzen ſtattfindet, recht deutlich zu machen
ſuchen.
Alle Welt weiß, daß es Tiere giebt, welche Pflanzenkoſt
allein eſſen.
Hierzu gehören u. a. im Weſentlichen unſere Haus-
tiere.
Es giebt auch andere Tiere, welche man Fleiſcheſſer nennt.

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