Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 17-21, 1897

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X. Die wärmſten Gegenden auf der ganzen Erde.
Gehen wir nun noch einen Schritt weiter und fragen,
welches denn wohl die äußerſten Hitze- und Kältegrade auf
der ganzen Erde ſind, ſo läßt ſich dieſe Frage nur proviſoriſch
und mit Vorbehalt beantworten, da einerſeits noch große
Landflächen völlig unerforſcht ſind, andrerſeits an denjenigen
Orten, wo die Extreme der Temperatur auftreten, höchſtens
einige Jahre Beobachtungen vorliegen.
Nachdem wir oben
gehört haben, daß das Klima eines Ortes keineswegs aus-
ſchließlich oder auch nur hauptſächlich von der geogra-
phiſchen Breite abhängt, welche auf einer vollkommen ebenen
Erde faſt der einzig maßgebende Faktor für die Witterung
ſein würde, ſondern daß die Verteilung von Waſſer und Land
ſowie die Lage der Gebirge in der nachdrücklichſten Weiſe
auf das Klima einzuwirken vermögen, wird es nunmehr dem
Leſer auch gar nicht mehr wunderbar erſcheinen, wenn er hört,
daß weder die größten Hitzegrade unmittelbar am Äquator
noch die kälteſten Temperaturen in der nächſten Nachbarſchaft
der Pole vorkommen.
Das Jahresmittel der Temperatur erreicht ſeinen höchſten
Wert im inneren Afrika.
Das ganze gewaltige Ländergebiet
zwiſchen dem Ausfluß des Roten Meeres nach dem Indiſchen
Ocean, der ſogenannten Straße Bab-el-Mandeb, einerſeits und
der vielgenannten, ſagenumwobenen Stadt Timbuktu in der
weſtlichen Sahara und dem oberen Nigergebiet andrerſeits hat
Jahres mittel der Temperatur von mehr als 30° C.
aufzu-
weiſen.
Das heißt alſo: im Durchſchnitt ſteht dort das Thermometer Jahr für Jahr auf einem Stand, wie bei uns nur
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