Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 17-21, 1897

Table of Notes

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556138 ab und zu einmal zur Zeit der größten, ſommerlichen Mittags-
hitze.
Nicht viel weniger, nämlich 28—29°, beträgt die mitt-
lere Jahrestemperatur im öſtlichen Vorderindien und in einem
Gebiete des inneren Mexiko.
Wo aber kommen denn nun die abſoluten Wärmeextreme vor,
d.
h. diejenigen Temperaturgrade, welche überhaupt die höchſt-
möglichen zur Sommerzeit ſind, und wie hoch ſind dieſe Tempe-
raturen?
Dieſe Frage läßt ſich einſtweilen noch nicht mit
voller Sicherheit beantworten, da naturgemäß die heißeſten
Orte in unbewohnten, ſandigen oder felſigen Gegenden liegen
werden, wo kein Waſſerlauf und keine Vegetationsdecke die
Sonnenſtrahlung mildert und Kühlung ſchafft.
Man iſt daher
in der Kenntnis der Temperaturen ſolcher Gegenden ange-
wieſen auf die Beobachtungen durchziehender Forſchungs-
expeditionen und Karawanen.
Man nimmt aber an, daß die
höchſten Hitzegrade im Schatten vorkommen im “Todesthal”
im inneren Kalifornien, merkwürdigerweiſe alſo außerhalb der
eigentlichen Tropenzone.
Hier dürften aller Wahrſcheinlichkeit
nach Schattentemperaturen von nahezu 60° unter günſtigen
Bedingungen eintreten können.
Nicht viel werden dahinter die
höchſten Temperaturen zurückbleiben, welche ſich in der alge-
riſchen Sahara und an der ſüdlichen Weſtküſte des Noten
Meeres zuweilen einſtellen.
Duveyrier will ſogar in Algerien
bei den Tuaregs 67° im Schatten angetroffen haben, doch
dürfte dieſe Beobachtung wohl unmittelbar über dem Erdboden
angeſtellt worden ſein und nicht in der ſonſt üblichen Höhe
von 1 bis 2 Meter darüber, ſo daß dieſe Mitteilung nichts
Beſonderes bieten würde, denn daß der Wüſtenſand ſich bis
zu 70° und vielleicht noch mehr erhitzen kann, iſt eine längſt
bekannte Thatſache.

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