Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 17-21, 1897

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XIII. Die niederſchlagärmſten und -reichſten
Gegenden der Erde.
Giebt es wohl auf der Erde Orte, wo niemals Regen
fällt?
Der Leſer wird natürlich ſofort an die Wüſtengegenden
denken und meinen, daß wir es hier lhatſächlich mit gäuzlich
niederſchlagloſen Gebieten zu thun haben.
Aber das iſt ein
Irrtum! Vielmehr können wir die aufgeworfene Frage mit
einem runden “Nein!” beantworten.
Es giebt thatſächlich
keinen Ort, an dem nicht mindeſtens von Zeit zu Zeit ergiebi-
gere Regenfälle ſtattfinden.
Freilich finden ſich — mit Aus-
nahme von Europa — in allen Weltteilen Landſtrecken, an
denen es zuweilen viele, viele Monate, ja ſelbſt Jahre lang
überhaupt nicht regnet, und der Fall, daß ein Ort im ganzen
Jahr keinen Tropfen Regen zu verzeichnen hat, tritt in Wüſten-
ländern oft genug ein.
Kennt man nun aber auch den regenreichſten Ort der
Erde?
Gewiß! ſogar mit ſehr großer Beſtimmtheit! Aber ehe
wir uns dieſem feuchten Platze zuwenden, wollen wir uns noch
kurz über die Maßmethoden orientieren, welche die Meteoro-
logen bei den Niederſchlägen anwenden.
Die Menge des ge-
fallenen Regens oder Schnees drückt der Fachmann in Milli-
metern aus, und zwar giebt er an, wie hoch das gefallene
(beim Schnee das geſchmolzene) Waſſer die Erde bedecken
würde, wenn nichts davon verdunſtete oder in den Boden ein-
ſickerte.
Der Niederſchlag wird in Trichtern von ganz genau
beſtimmtem Querſchnitt aufgefangen und fließt aus dieſen durch
eine enge Öffnung in ein Blechgefäß, wo ein Einſickern natür-
lich ganz und ein Verdunſten faſt ganz vermieden wird.
Jeden
Morgen um 7 Uhr wird dann der in den letzten 24 Stunden
gefallene Niederſchlag bis auf Zehntel von Millimetern genau
gemeſſen.

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