Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 17-21, 1897

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568150 als ob desgleichen im Gebiete der “tropiſchen Regen” allenthalben
üblich ſei.
Vielmehr ſind an keinem anderen Orte der Erde
die jährlichen und monatlichen Niederſchlagshöhen auch nur
annähernd ebenſo groß, wie in Cherrapunji.
XIV. Sollen wir mit unſerem Klima zufrieden ſein?
Wir könnten uns nun auch vielleicht noch mal auf der
Erde umſehen, wo denn wohl die ſchwerſten Stürme vorkommen,
und welches ihre Wirkungen ſind, aber da dieſe Witterungs-
Faktoren der Meſſung ſehr unzugänglich ſind und ihre Stärke
ſich nicht, wie bei den bisher genannten, durch Zahlen leicht
ausdrücken läßt, ſo könnte dieſe Betrachtung am Ende gar nur
auf eine Beſchreibung beſonders ſchwerer Orkane hinauslaufen.
Es wird daher beſſer ſein, wir beſchließen unſeren Erdenbummel
und kehren in die deutſche Heimat zurück, deren Klima uns
jetzt, nachdem wir ſo mancherlei extreme Witterungsverhältniſſe
kennen gelernt haben, viel angenehmer und günſtiger erſcheint,
als vor Antritt unſerer Weltreiſe.
Aber wie lange wird die Zufriedenheit dauern? Es braucht
nur mal im Sommer acht Tage hintereinander regneriſch und
kühl zu ſein, oder der Winter braucht uns nur einmal etwas
mehr Froſt und Schnee zu bringen, als zum Schlittſchuhlaufen
und Schlittenfahren unbedingt notwendig iſt, und die üblichen
Klagen über die Witterung laſſen ſich wieder an allen Ecken
und Enden vernehmen.
Und gar manche froſtige Natur wünſcht
ſich womöglich gleich ein Klima herbei, das überhaupt die Be-
griffe Eis und Schnee nicht kennt:
“Ach wie ſchön müſſen’s
doch ſo manche andern Völker haben, die im Winter nicht ſo
zu frieren brauchen wie wir Deutſche!” — “Ja, verehrter Un-
zufriedener, Länder mit milderen Wintern giebt’s ja in der

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