Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

Table of contents

< >
[51.] VII. Verſchiedenheit der Adern und ihrer Lagen.
[52.] VIII. Die Klappen oder Ventile.
[53.] IX. Wie ſtark das Herz iſt.
[54.] X. Die ſogenannten mechaniſchen Fehler des Herzens.
[55.] XI. Das Auge und die Kamera-Obſcura.
[56.] XII. Die Kamera-Obſcura.
[57.] XIII. Die Mäugel der Kamera-Obſcura.
[58.] XIV. Die Kamera-Obſcura der Photographen.
[59.] XV. Wir beſehen uns den Bau eines Auges.
[60.] XVI. Die Durchſichtigkeit des Innern unſeres Auges.
[61.] XVII. Wir gehen ins Auge hinein.
[62.] XVIII. Der ſogenannte Glaskörper im Auge.
[63.] XIX. Die Vorzüge des Auges.
[64.] XX. Die Lichtblende.
[65.] XXI. Die Augenlider.
[66.] XXII. Die Beweglichkeit des Auges.
[67.] XXIII. Die Lenkung und Richtung der Augen.
[68.] XXIV. Die Stellung der Augen.
[69.] XXV. Die Nerventapete.
[70.] XXVI. Die Feinheit der Nerventapete.
[71.] XXVII. Die Beſchaffenheit der Nerven-Tapete.
[72.] XXVIII. Einige Verſuche.
[73.] XXIX. Weshalb wir nicht verkehrt ſehen.
[74.] XXX. Zwei Augen und ein Bild.
[75.] XXXI. Der Menſch wie er iſt — und was er erfindet.
[76.] XXXII. Schlußbetrachtung.
[77.] Kleine Kräfte und große Wirkungen. I.
[79.] III.
< >
page |< < (49) of 896 > >|
    <echo version="1.0RC">
      <text xml:lang="de" type="free">
        <div xml:id="echoid-div20" type="section" level="1" n="19">
          <p>
            <s xml:id="echoid-s673" xml:space="preserve">
              <pb o="49" file="0057" n="57"/>
            leiden, als er zu innig über dieſen Krankheitszuſtand nach-
              <lb/>
            dachte. </s>
            <s xml:id="echoid-s674" xml:space="preserve">— Das Alles ſind unzweifelhafte Thatſachen, die dar-
              <lb/>
            thun, wie reine Vorſtellungen auf den Leib einwirken.</s>
            <s xml:id="echoid-s675" xml:space="preserve"/>
          </p>
          <p>
            <s xml:id="echoid-s676" xml:space="preserve">Wir ſehen: </s>
            <s xml:id="echoid-s677" xml:space="preserve">der Geiſt wirkt auf den Leib und der Leib
              <lb/>
            auf den Geiſt, und aus beiden werden wir das entſtehen ſehen,
              <lb/>
            was man Charakter und Temperament nennt.</s>
            <s xml:id="echoid-s678" xml:space="preserve"/>
          </p>
        </div>
        <div xml:id="echoid-div21" type="section" level="1" n="20">
          <head xml:id="echoid-head24" xml:space="preserve">
            <emph style="bf">XV. Charakter und Temperament.</emph>
          </head>
          <p>
            <s xml:id="echoid-s679" xml:space="preserve">Es iſt nach dem bereits Geſagten natürlich, daß die
              <lb/>
            Menſchen weit verſchiedener im Charakter und Weſen ſein
              <lb/>
            müſſen, als irgend welche einzelnen Tiere einer und derſelben
              <lb/>
            Gattung. </s>
            <s xml:id="echoid-s680" xml:space="preserve">— Würden bei dem Menſchen die Neigungen die
              <lb/>
            Natur der Inſtinkte haben, ſo würden die Menſchen ſamt und
              <lb/>
            ſonders nur einen beſtimmten Charakter beſitzen. </s>
            <s xml:id="echoid-s681" xml:space="preserve">Die Freiheit
              <lb/>
            der Neigungen bringt es beim Menſchen mit ſich, daß das,
              <lb/>
            was er thut, erſtrebt oder wünſcht, in ſehr gemiſchten Gefühlen
              <lb/>
            der Luſt, in ſehr verſchiedenem Grade der Heftigkeit bei ihm
              <lb/>
            vorgeht. </s>
            <s xml:id="echoid-s682" xml:space="preserve">Der Menſch kann durch freien Willen ſeinen Nei-
              <lb/>
            gungen, ſie mögen gut oder übel geartet ſein, Schranken auf-
              <lb/>
            erlegen, und in ſolcher Weiſe geiſtig auf ſich einwirken, daß
              <lb/>
            ſelbſt ſeine leiblichen Naturanlagen ſich ſeinem Willen unter-
              <lb/>
            werfen.</s>
            <s xml:id="echoid-s683" xml:space="preserve"/>
          </p>
          <p>
            <s xml:id="echoid-s684" xml:space="preserve">Aus dieſer Einwirkung des Geiſtes auf die Neigungen und
              <lb/>
            Beſtrebungen der Menſchen bilden ſich wiederholte Lebensregeln
              <lb/>
            für den Einzelnen aus, entſtehen Grundſätze, die oft für die
              <lb/>
            Dauer ſeines Lebens gültig bleiben, und ſo treten Charakter-
              <lb/>
            züge hervor, die einem beſtimmten Menſchen ein Gepräge geben.</s>
            <s xml:id="echoid-s685" xml:space="preserve"/>
          </p>
          <p>
            <s xml:id="echoid-s686" xml:space="preserve">Wer ſeinen Freund oder Feind genau beobachtet und Ge-
              <lb/>
            legenheit gehabt hat, die Züge ſeines Charakters kennen zu
              <lb/>
            lernen, der kann faſt mit Sicherheit vorausſagen, wie </s>
          </p>
        </div>
      </text>
    </echo>