Bernstein, Aaron
,
Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 6/11
,
1897
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über die wir uns gern den Kopf zerbrechen würden, wenn
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nicht die Philoſophie ſie in Beſchlag genommen hätte, die
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Philoſophie, die bekanntlich immer dort anfängt, wo das
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menſchliche Wiſſen aufhört. </
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">Da es aber eine Thatſache iſt,
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die man nicht laut genug verkünden kann, daß die Natur-
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lb
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wiſſenſchaft nur an der Hand der Unterſuchung und Erfahrung
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lb
/>
ihren hohen Wert erhalten hat, während auf dem Wege der
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lb
/>
Philoſophie nicht viel gewonnen worden iſt, ſo werden es
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lb
/>
unſere Leſer verzeihen, wenn wir etwas unphiloſophiſch zu
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lb
/>
Werke gehen, und — ſo weit es ſich nur thun läßt, — lieber
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/>
von der Empfindung als vom bloßen Bewußtſein, lieber von
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der Bewegung als vom freien Willen ſprechen. </
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">Zum Troſt
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für diejenigen, die dem verzeihlichen Drang nicht widerſtehen
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können, ſich in dieſe ſehr rätſelhaften Gebiete zu begeben,
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wollen wir hier nur ſagen, daß wir beim Leben des Menſchen
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oder der ſogenannten Seelenthätigkeit desſelben noch zeitig
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genug Ausflüge in dieſes Gebiet werden machen müſſen. </
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">—</
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">Wenn wir von der Empfindung ſprechen, welche Tiere
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beſitzen, ſo meinen wir, wie geſagt, die bewußte Empfindung;
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">wenn wir von den Bewegungen der Tiere ſprechen, ſo ver-
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ſtehen wir darunter die willkürlichen Bewegungen, Eigentüm-
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lichkeiten, die die Pflanzen nicht beſitzen.</
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">Eine Pflanze lebt, aber ſie lebt, ohne daß ſie es weiß,
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und ohne daß ſie zu leben verlangt. </
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">Sie wächſt, ſie gedeiht,
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ſie verkümmert und ſtirbt ab, ohne etwas davon zu empfinden.
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">Sie hat weder Luſt noch Schmerz, ſie empfindet weder Hunger
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noch Durſt. </
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">Ein Tier, ſelbſt das niedrigſte, ja ſogar das
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Kind im Mutterleibe empfindet Schmerz. </
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">Ein Tier ſucht das
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Leben, flieht den Tod, und hat hierbei eine Beziehung zur
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Welt außer ihm, die förderlich oder zerſtörend auf dasſelbe
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einwirkt.</
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">Eine Pflanze lebt; </
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">aber ſie bewegt ſich nicht aus eigenem
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Willen, nach eigenem Wohlgefallen; </
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">das Tier, namentlich </
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