Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 6/11, 1897

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57793 fragt ihn, wo er Schmerz emfinde. Die Antwort lautet: “oben
auf der Stirn am Haar!” Man geht nun mit der Nadel
immer weiter hinauf an ſeiner neuen Naſe, und der Patient
giebt auf Befragen die Antwort, daß er die Nadel immer
tiefer abwärts an der Stirn fühle.
Man kann dies nun ſo
oft man will wiederholen, immer fühlt der Patient jeden Reiz,
der an ſeiner Naſe verſucht wird, an der Stirn, und zwar
deshalb, weil er von jeher gewohnt iſt, jeden Reiz dieſer
Nerven, die man mit der Nadel berührt, an der Stirn zu
empfinden und die Urſache des Schmerzes dorthin zu ver-
ſetzen.
— Erſt dann, wenn die neue Naſe wirklich vollſtändig
verwächſt mit ihrer neuen Umgebung, und man auch die Stelle
zwiſchen den Augenbrauen durchſchneidet, welche die Haut
noch mit der Stirn in Verbindung erhielt, hört für ihn die
Empfindung auf, als ob er ſeine Naſe umgekehrt auf der
Stirn trage.
XXXIV. Weitere Verſuche über die Empfindungen.
Wir wollen hier noch einen Verſuch anführen, den jeder
ſelber anzuſtellen vermag, und der hinreicht zu beweiſen, wie
das, was wir empfinden, oder richtiger:
fühlen, vom Urteil
des Gehirns abhängt, woſelbſt der wahre Sitz der bewußten
Empfindung iſt.
Man verſuche es, den Mittelfinger, alſo den größten
Finger der Hand, ſo über den Zeigefinger derſelben Hand zu
legen, daß die Fingerſpitzen ſich kreuzen.
In dieſer Lage
wird die Spitze des Mittelfingers dem Daumen näher ſein als
die Spitze des Zeigefingers.
In dieſer Stellung lege man
eine Erbſe oder ein etwa ebenſo großes Brotkügelchen

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