Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5, 1897

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58266 dierte das ſchwerere Gas langſamer als das leichtere. In derſelben Zeit dringt z. B. , wenn wir wieder Kohlenſäure und Waſſerſtoffgas gegen einander diffundieren laſſen, viel weniger Kohlenſäure in den Waſſerſtoff-Ballon als Waſſerſtoff in den untern mit Kohlenſäure gefüllten Ballon gedrungen war. Eine gleichmäßige Verteilung des Waſſerſtoffs und der Kohlenſäure wurde deshalb erſt nach einigen Tagen in beiden Ballons vorgefunden.
Wenn wir die Gaſe durch eine poröſe Scheidewand trennen,
ſo läßt ſich die verſchiedene Geſchwindigkeit direkt beobachten.
Wir füllen eine Schweinsblaſe, deren Wände ſehr feine Poren
beſitzen, mit Waſſerſtoffgas an, ſo daß ſie ganz ſtraff ausgedehnt
iſt, binden ſie feſt zu und laſſen ſie an der Luft liegen, ſo
wird ſie nach einigen Stunden ſchon ſchlaff werden und ganz
zuſammenſinken.
Der leichtere Waſſerſtoff geht ſchnell durch
die Wände nach außen, die ſchwere Luft aber dringt weit
langſamer nach Innen hinein.
Nun aber füllen wir dieſelbe
Schweinsblaſe nur ganz ſchlaff mit Luft an und legen ſie in
einen Raum hinein, der mit Waſſerſtoffgas angefüllt iſt.
Da
beobachten wir dann das Umgekehrte.
Die Blaſe füllt ſich
immer mehr und mehr, dehnt ſich ſtraff und prall aus, bis ſie
ſchließlich ſogar platzt.
Die Urſache iſt nun ganz klar; der
Waſſerſtoff, der 14 mal leichter iſt als Luft, dringt ſchnell durch
Diffuſion in die Blaſe ein, während die Luft nur langſam
heraus kann, und dehnt ſie ſo enorm aus.
XXII. Von der Diffuſion flüſſiger Körper.
Der Vorgang bei der Diffuſion von Flüſſigkeiten wird
dem Leſer am leichteſten verſtändlich, wenn wir ihm auch hier
gleich einen Verſuch vorführen, den jeder bei einiger Vorſicht
ſelbſt anſtellen kann.

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