Bernstein, Aaron
,
Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 6/11
,
1897
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Table of handwritten notes
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wir es wiſſen, und ohne daß wir es durch unſeren Willen
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hindern können. </
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">Eigentlich ſollten wir auch hiernach gar nicht
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das Gefühl des Hungers haben, und würden dieſen auch nicht
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haben, wenn wir nicht einen beſonderen Nervenfaden beſäßen,
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der vom Gehirn ausläuft, und in auffallender Weiſe ver-
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ſchiedene Organe der inneren Maſchinerie des Leibes und auch
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unter dieſen den Magen berührt. </
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">Wir haben früher (Teil II)
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geſehen, daß die Nervenfäden große Ähnlichkeit mit den Drähten
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des elektriſchen Telegraphen haben. </
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">Dieſer Nerv, von dem wir
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eben ſprechen, und der von Organ zu Organ hinſtreift, und
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deshalb der “Vagus”, das heißt ſo viel, wie der “Herumtreiber”
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genannt wird, iſt der elektriſche Draht, welcher dem Gehirn
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den Rapport bringt, wie es mit dem Magen ſteht. </
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">Wenn es
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dem Magen gut geht, erzählt er dem Gehirn gar nichts; </
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">aber
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wenn er Speiſe verlangt — und der Magen iſt in dieſem
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Punkte durchaus nicht beſcheiden —, ſo ſtattet dieſer Nerv
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ſeinen Rapport dem Gehirn ab, und wir empfinden und werden
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uns eines Gefühles bewußt, das man Hunger nennt.</
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">Hätte dieſer Nervenfaden nicht außerdem viel zu thun,
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und würde ſeine Verletzung nicht den Tod herbeiführen, ſo
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würde man einem Menſchen allen Appetit, allen Hunger be-
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lb
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nehmen, wenn man den Faden in irgend einem Punkte ſeines
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Verlaufes, z. </
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">am Halſe, durchſchnitte.</
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">An dieſem Faden, oder richtiger an deſſen Thätigkeit hängt
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ſo zu ſagen wirklich das Leben. </
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">Er ſteht mit der Lunge in
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Verbindung, und deshalb iſt die Lunge, die im gewöhnlichen
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Zuſtand nichts nach dem Gehirn zu fragen hat, in außer-
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ordentlichen Zuſtänden dem Gehirn unterworfen. </
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">Bei einem
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entſetzlichen Anblick, der ja eigentlich nur durch das Auge und
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deſſen Nerv zum Gehirn rapportiert wird, ſtockt der Atem,
<
lb
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wobei freilich noch andere Umſtände mit einwirken.</
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">Auch zum Herzen, das ſein Saug- und Druck-Geſchäft im
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gewöhnlichen Zuſtand ganz unabhängig vom Gehirn </
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