Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

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586126 ganz banal natürlich abſpielt. Der erſte, der das Tiſchrücken
gründlich erforſchte und richtig erklärte, war der große engliſche
Phyſiker Michael Faraday (1791—1867).
Wenn die Hände mehrere Minuten lang in derſelben,
ſtark geſpreizten Lage verharren, ſo müſſen ſie natürlicherweiſe
erlahmen, und ſie würden in der freien Luft ſichtlich zu zittern
anfangen, während ſie ſo einen Halt und eine Stütze am Tiſch
haben, auf den ſich nun aber ihre ganzen Bewegungen über-
tragen.
Aus dieſen zitternden Bewegungen kann man nun die
Erſcheinung in all ihren Stadien ableiten;
je ſtärker jene Be-
wegungen ſind, deſto beſſer gelingt das Experiment, daher
eignen ſich leidenſchaftliche, aufgeregte oder nervöſe Perſonen
am beſten zum Tiſchrücken.
Gewöhnlich fangen die Hände bei
der Berührung mit der Tiſchplatte auch noch an zu tran-
ſpirieren, ſo daß ſie ſich noch leichter auf der polierten Platte
hin- und herbewegen können.
Dieſe Bewegungen bleiben
uns im großen und ganzen unbewußt, eben deshalb, weil die
Hände ermüdet ſind, der Tiſch aber reagiert wegen ſeiner
Leichtigkeit bereits auf verhältnismäßig ſehr ſchwache Ein-
wirkungen.
Zunächſt läßt natürlich jeder die Hände, die er
anfangs nur ganz leiſe auf die Tiſchplatte auflegte, nach und
nach, ohne es zu merken, immer mehr ſinken;
dadurch übt er
ſchon, zumal wenn er ſteht, einen recht kräftigen Druck auf
den Tiſch aus, auf welchen dieſer durch eine Beugung uach
der betreffenden Seite reagiert.
Dadurch wird wiederum,
was auch nicht zu vernachläſſigen iſt, die Aufregung der be-
teiligten Perſonen geſteigert, und durch dieſe, wie durch die
zunehmende Ermüdung der Hände, werden die Bewegungen
immer lebhafter, der Druck immer intenſiver.
Nie außer-
ordentlich kräftig dieſer Druck werden kann, ohne daß man ſich
deſſen bewußt wird, hat Schreiber dieſes einmal an ſich ſelbſt beob-
achtet, wo er eine ſehr tiefe Neigung des Tiſches nach ſeiner
linken Seite allein durch den Druck des kleinen linken

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