Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

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588128 gemacht, trotzdem von vornherein klar war, daß es mißlingen
müſſe.
So geſchah es auch, wir ſtanden ſchon eine Viertelſtunde
lang, der Tiſch aber rührte ſich nicht.
Da machte einer den
Vorſchlag, ein jeder von uns ſolle abſichtlich einen ganz, ganz
leichten Druck nach rechts ausüben.
Dies geſchah auch, und
auf der Stelle zeigten ſich alle für das Tiſchrücken charak-
teriſtiſchen Merkmale.
Der Tiſch begann trotz ſeiner Schwere
auf dieſen ſcheinbar doch viel zu geringen Druck in der wohl-
bekannten Weiſe zu rotieren.
Damit war die Vermutung, daß
die ganze Erſcheinung auf natürlichem Wege zu erklären ſei,
in der glänzendſten Weiſe beſtätigt.
Denn wenn bei einem
verhältnismäßig großen und ſchweren, noch dazu vierbeinigen
Tiſch ſchon ein gerade noch merkbarer Druck genügt, um ihn
in recht lebhafter, unzweideutiger Weiſe zum “Rücken” zu
bringen, ſo iſt leicht einzuſehen, daß bei einem 4 oder 5 mal
leichteren Tiſch zu demſelben Effekt ſchon ein Druck genügt,
welcher dem einzelnen Individuum garnicht mehr zum Be-
wußtſein zu kommen braucht, welcher — um den wiſſenſchaftlichen
Ausdruck zu gebrauchen — “unterhalb der Schwelle des Be-
wußtſeins” liegt.
III. Das Tiſchklopfen.
Beim eigentlichen Tiſchrücken alſo handelt es ſich um recht
einfache phyſikaliſche und phyſiologiſche Vorgänge, welche keinem
bekannten Naturgeſetz auch nur im geringſten widerſtreiten.
Nun
aber haben wir noch einer eng damit verwandten und oft ver-
bundenen Erſcheinung zu gedenken, nämlich des ſogenannten
Tiſchklopfens.
Wenn der Tiſch in lebhafter Rotation begriffen
iſt, ſo pflegt er nicht ſelten ſeine Umdrehungen zeitweilig

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