Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 17-21, 1897

Table of contents

< >
[31.] VI. Entſtehung der Steinkohlen.
[32.] VII. Die Flora der Steinkohlenzeit.
[33.] VIII. Das Klima zur Steinkohlenzeit.
[34.] IX. Nach der Steinkohlenzeit.
[35.] X. Die Pflanzen der Eiszeit.
[36.] XI. Pflanzen unſerer Steppenzeit.
[37.] XII. Die heimatliche Flora erhält die heute für ſie charakteriſtiſchen Arten.
[38.] Die Spektralanalyſe und die Firſternwelt. I. Einleitung.
[39.] II. Von der Brechung des Lichtes und dem Spektrum.
[40.] III. Merkwürdigkeiten im Spektrum.
[41.] IV. Die Löſung des Rätſels.
[42.] V. Bedeutung der Spektralanalyſe für die Chemie.
[43.] VI. Spektralanalyſe und Aſtronomie.
[44.] VII. Was für Stoffe kommen auf der Sonne vor?
[45.] VIII. Aus was für Stoffen beſtehen die Fixſterne?
[46.] IX. Verwandlung des Weltbildes.
[47.] X. Die große That Herſchels.
[48.] XI. Bewegt ſich die Sonne?
[49.] XII. Wohin geht die Reiſe?
[50.] XIII. Bewegen ſich die Fixſterne?
[51.] XIV. Meſſung der Fixſtern-Bewegungen.
[52.] XV. Das Spektrum zeigt uns, wie ſich die Sterne bewegen.
[53.] XVI. Ergebniſſe der Meſſungen auf ſpektro- ſkopiſchem Wege.
[54.] XVII. Das Sternbild des Orion.
[55.] XVIII. Das Sternbild des großen Bären.
[56.] XIX. Die Geſchwindigkeit der Fixſtern- Bewegungen.
[57.] XX. Unvollkommenheiten der bisherigen Meſſungen.
[58.] XXI. Die Unendlichkeit in Raum und Zeit.
[59.] XXII. Neue Sterne.
[60.] XXIII. Von den Nebelflecken.
< >
page |< < (51) of 676 > >|
    <echo version="1.0RC">
      <text xml:lang="de" type="free">
        <div xml:id="echoid-div34" type="section" level="1" n="24">
          <p>
            <s xml:id="echoid-s668" xml:space="preserve">
              <pb o="51" file="059" n="59"/>
            zu ſehen gewohnt war, wieder die Blicke aller Forſcher auf
              <lb/>
            ihn lenken. </s>
            <s xml:id="echoid-s669" xml:space="preserve">Andrerſeits war aber die geſamte Menſchheit be-
              <lb/>
            teiligt, da die neueſte Forſchung
              <emph style="sp">Koch</emph>
            ‘s unmittelbar das prak-
              <lb/>
            tiſche Leben anging: </s>
            <s xml:id="echoid-s670" xml:space="preserve">handelte es ſich doch um das eigenſte
              <lb/>
            Wohl und Wehe Aller.</s>
            <s xml:id="echoid-s671" xml:space="preserve"/>
          </p>
          <p>
            <s xml:id="echoid-s672" xml:space="preserve">Oftmals ſchon ſind Heilmethoden der genannten, leider
              <lb/>
            jedem bekannten Krankheit aufgetaucht, keine aber von ihnen
              <lb/>
            hatte ſich bewährt, und nun verkündete der Entdecker der Ur-
              <lb/>
            ſachen der Cholera und der Tuberkuloſe — die er, wie wir
              <lb/>
            ſahen, in den winzigſten Lebeweſen, den Bakterien, ſpezieller
              <lb/>
            dem Tuberkel- (1882) und dem Cholerabacillus (1884) fand —
              <lb/>
            daß er dem lange Geſuchten auf der Spur ſei: </s>
            <s xml:id="echoid-s673" xml:space="preserve">er, deſſen
              <lb/>
            Wort bei der allgemeinſten Anerkennung ſeiner Vorſicht und
              <lb/>
            Gewiſſenhaftigkeit zündend wirken mußte.</s>
            <s xml:id="echoid-s674" xml:space="preserve"/>
          </p>
          <p>
            <s xml:id="echoid-s675" xml:space="preserve">Zunächſt war
              <emph style="sp">Koch</emph>
            noch ziemlich zurückhaltend: </s>
            <s xml:id="echoid-s676" xml:space="preserve">er teilte
              <lb/>
            nur das Allgemeine mit, eine nähere Ausführung für ſpäter
              <lb/>
            in Ausſicht ſtellend, wenn ſeine noch nicht abgeſchloſſenen
              <lb/>
            Studien über den Gegenſtand weiter gediehen ſein würden.</s>
            <s xml:id="echoid-s677" xml:space="preserve"/>
          </p>
          <p>
            <s xml:id="echoid-s678" xml:space="preserve">In dem erwähnten Vortrag ſagt
              <emph style="sp">Koch</emph>
            , daß er ſeit der
              <lb/>
            Entdeckung der Tuberkelbacillen, alſo ſeit 1882, nach einem
              <lb/>
            Heilverfahren geſucht habe. </s>
            <s xml:id="echoid-s679" xml:space="preserve">Von anderen Forſchern, die mit
              <lb/>
            ihm in der Meinung der Heilbarkeit der Tuberkuloſe überein-
              <lb/>
            ſtimmen, ſei in der Regel nicht der richtige Weg bei ihren
              <lb/>
            Unterſuchungen eingeſchlagen worden, indem ſie ihre Verſuche
              <lb/>
            beim Menſchen beginnen ließen. </s>
            <s xml:id="echoid-s680" xml:space="preserve">Dem ſchreibt
              <emph style="sp">Koch</emph>
            auch zu,
              <lb/>
            daß alles, was man auf dieſem Wege entdeckt zu haben
              <lb/>
            glaubte, vom benzöeſauren Natron bis zur Heißluftmethode
              <lb/>
            herab ſich als Täuſchung erwieſen hat. </s>
            <s xml:id="echoid-s681" xml:space="preserve">
              <emph style="sp">Koch</emph>
            fing ſeine
              <lb/>
            Unterſuchungen nicht beim Menſchen, ſondern mit dem
              <lb/>
            Schmarotzer, dem Tuberkelbacillus, in ſeinen Reinzüchtungen
              <lb/>
            an. </s>
            <s xml:id="echoid-s682" xml:space="preserve">Er prüfte eine ſehr große Zahl von Subſtanzen darauf,
              <lb/>
            welchen Einfluß ſie auf die in Reinzüchtungen lebenden
              <lb/>
            Tuberkelbacillen ausüben, und er fand, daß garnicht </s>
          </p>
        </div>
      </text>
    </echo>