Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 6/11, 1897

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592108 Tier iſt beſtimmt, ein Leben zu führen, das mit der Außen-
welt in Beziehung ſteht.
Dieſe Beſtimmung liegt in ſeiner
ganzen Leibesbeſchaffenheit ausgeprägt, und es tritt in bis jetzt
nicht erklärter Weiſe mit der Außenwelt in Verkehr, ſobald es
in die Welt geſetzt iſt.
XXXIX. Wie die Eindrücke der Außenwelt den
Weg zum Gehirn finden.
Ein Tier tritt überhaupt in die Welt, ausgeſtattet für eine
große Reihe von Eindrücken, die die Außenwelt auf dasſelbe
macht;
ein Tier, das aus dem Mutterleibe kommt, iſt ausge-
rüſtet für das Leben in einer Außenwelt.
Ein Tier hat Augen, um zu ſehen, was außerhalb ſeines
Leibes vorgeht.
Was in ſeinem Leibe paſſiert, weiß es nicht,
es hat kein Auge, kein Organ, das ihm dies zum Bewußtſein
bringen ſoll.
Es empfängt einen Eindruck des Lichtes von
Sternen, die viele, viele Millionen Meilen von ihm entfernt
ſind, und wird ſich deſſen mehr oder weniger klar bewußt, daß
dieſer Eindruck von außen her auf es einwirkt.
Das Auge iſt
ein Organ zum Verkehr mit der Außenwelt.
Bedenken wir, daß das Auge im Mutterleibe ausgebildet
wird, woſelbſt kein Sonnenlicht eindringt.
Bedenken wir, daß
ein Auge ein ganz zweckloſes Ding wäre, wenn es keine Sonne
gäbe, ſo ſehen wir im Auge eines Tieres eine innige Be-
ziehung eines ſolchen Geſchöpfes zu einem Himmelskörper, der
zwanzig Millionen Meilen von ihm entfernt iſt, ein Band, das
Leib und Leben eines Würmchens mit der Exiſtenz der unend-
lich fernen Himmelskörper verknüpft.
Nicht minder iſt das Ohr ein Organ zum Verkehr mit

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