Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 17-21, 1897
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IV. Die Verwertung wertloſer Stoffe.
Zu den Fortſchritten, welche die Wiſſenſchaft in der In-
duſtrie hervorruft, gehört nicht bloß die leichtere Methode, mit
der ſie den gewerblichen Zwecken direkt dient, ſondern auch,
daß ſie zugleich die Verwertung vieler bis dahin wertloſer
Naturſtoffe möglich macht.
Hierdurch hebt die Wiſſenſchaft den
Wohlſtand der Nation.
Es giebt eine große Maſſe von Naturſtoffen, welche vor
einem halben Jahrhundert unbenutzt in der Erde lagen, weil
man nicht wußte, wie ſie zu nützlichen Produkten verwandt
werden können.
Ja, noch gegenwärtig ſchlummern unter der
Oberfläche unſeres Erdbodens gewaltig maſſenhafte Stoffe, die
keine Verwendung finden und als müßiger Schutt betrachtet
werden.
So z. B. gelang es der Wiſſenſchaft nachzuweiſen,
daß man aus gewiſſen Erden, Steinen und Salzen ſehr merk-
würdige Metalle gewinnen kann, die ihren Grundſtoff aus-
machen und deren Verwendung und Verwertung gewiß noch
einmal einen Teil des Nationalreichtums bilden wird.
Kalium,
Natrium, Calcium ſind Metalle von höchſt intereſſanten,
wunderbaren Eigenſchaften, die man meiſt nur in den Labo-
ratorien der Chemiker zu einzelnen Zwecken verwendet und
die darum in ſehr ſpärlichem Grade gewerblich produziert
werden, obwohl man im ſtande wäre, ſie in gewaltigen Maſſen
herzuſtellen, wenn man eine gute Verwendung derſelben kennen
lernte.
Die Grundſtoffe ſind in ſo ungeheuren Lagern vor-
handen, daß man ſie als “Abraum-Mineralien” bezeichnet, die
man froh iſt los zu werden, um für nutzbare Mineralien den
Platz zu gewinnen.
Vor mehreren Jahren war auch Magne-
ſium ein faſt nutzloſes Metall, bis man dahinter kam, daß es
ein prachtvolles Licht beim Verbrennen ausſtrahlt und für
gewiſſe Zwecke, wie z.
B. in der Photographie, gut

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