Bernstein, Aaron
,
Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 6/11
,
1897
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ausreicht, das Roß zu lenken. </
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preserve
">Vielmehr exiſtiert zwiſchen Roß
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und Reiter ein Zwiſchenglied, der Zügel, das der Vollſtrecker
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lb
/>
des gefaßten Willens iſt. </
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echoid-s8064
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preserve
">Eine ähnliche Rolle nun wie die
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lb
/>
des Zügels übernehmen im Körper die Nerven. </
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echoid-s8065
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preserve
">Sie gehen
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vom Gehirn aus und ſetzen ſich ununterbrochen fort bis zu
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dem Muskel, für den ſie beſtimmt ſind. </
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echoid-s8066
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">Dieſem überbringen ſie
<
lb
/>
den Befehl, ſich in Bewegung zu ſetzen und ſogleich geſchieht
<
lb
/>
dies. </
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echoid-s8067
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">Sie ſind die willigen und ergebenen Diener des Gehirns,
<
lb
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das ſich ihrer zu allen Lebensäußerungen bedient, ſie ſind die
<
lb
/>
Zügel, mit denen es nach ſeinem Willen den Körper lenkt.</
s
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echoid-s8069
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preserve
">Wenn die Nerven zu dieſem Zwecke gebraucht werden,
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lb
/>
ſieht man an ihnen allerdings nicht die Spur einer Benutzung,
<
lb
/>
wie man dies vielleicht vermutet. </
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<
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echoid-s8070
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preserve
">So grob mechaniſch iſt alſo
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lb
/>
in ihnen der Vorgang nicht wie in dem Zügel des Roſſes, der
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lb
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durch Zug wirkt. </
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<
s
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echoid-s8071
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preserve
">Daß aber nichts deſto weniger ein geheim-
<
lb
/>
nisvoller Bote vom Gehirn durch die Nerven zu den Muskeln
<
lb
/>
hinabeilt, das können wir ganz ſicher aus dem operierten
<
lb
/>
Froſche ſchließen.</
s
>
<
s
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echoid-s8072
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">Auch hier wird im Gehirn der Befehl ausgeteilt: </
s
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echoid-s8074
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">das
<
lb
/>
rechte Bein ſoll ſich bewegen. </
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preserve
">Der Bote geht auch ab, fährt
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lb
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das Rückenmark entlang und kommt in dem Beinnerven an.
<
lb
/>
</
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">Während er nun in dieſem ſeinem Beſtimmungsorte zueilt,
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/>
ſtellt ſich ihm ein ganz unerwartetes Hindernis entgegen. </
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echoid-s8077
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preserve
">Der
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ſchöne, geebnete Weg, auf dem er bis dahin gefahren, iſt
<
lb
/>
plötzlich durch eine tiefe Kluft geſpalten, über die ihn kein
<
lb
/>
Steg nach dem jenſeitigen Ufer führt. </
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">Vergebens kommt ein
<
lb
/>
Bote hinter dem andern an, denn das Gehirn wundert ſich,
<
lb
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was da los iſt, aber es ergeht keinem beſſer. </
s
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">Sie bleiben
<
lb
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alle an derſelben Stelle ſtecken.</
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preserve
">Dieſe Boten können nämlich nur in Nervenſubſtanz vor-
<
lb
/>
wärts kommen, alle anderen Gebilde des Körpers ſind für ſie
<
lb
/>
unwegſame und unüberſteigbare Felſen. </
s
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<
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preserve
">Sie ſind dabei ſo be-
<
lb
/>
quem, daß ſelbſt die kleinſte Unterbrechung der </
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echo
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