Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 17-21, 1897

Table of contents

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[61.] XXIV. Die Spektralanalyſe und die Nebelflecke.
[62.] Naturwiſſenſchaftliche Volksbücher von A. Bernſtein. Fünfte, reich iſſuſtrierte Auflage. Durchgeſehen und verbeſſert von H. Potonié und R. Hennig. Achtzehnter Ceil.
[63.] Berlin. Ferd. Dümmlers Verlagsbuchhandlung.
[64.] Inhaltsverzeichnis.
[65.] Die Abſtammungs- oder Deſcendenz-Lehre. I. Deſcendenz-Lehre, Darwinismus und Lamarckismus.
[66.] II. Über das Populariſieren.
[67.] III. Einige wichtige Begriffe der Deſcendenzlehre.
[68.] IV. Anſicht über die Herkunft der Lebeweſen.
[69.] V. Die Schlagworte der Darwinſchen Theorie.
[70.] VI. Die Zuchtwahl.
[71.] VII. Zuchtwahl und Soziologie.
[72.] VIII. Charles Darwin.
[73.] IX. Gedanken zur Abſtammungslehre im Altertum.
[74.] X. Deſcendenz-Lehre im Mittelalter und in der darauf folgenden Zeit.
[75.] XI. Gedanken zur Deſcendenzlehre bei deutſchen Philoſophen und Schriftſtellern.
[76.] XII. Johann Gottfried Herder.
[77.] XIII. Immanuel Kaut.
[78.] XIV. Goethe.
[79.] XV. Lamarckismus.
[80.] XVI. Jean Baptiſt de Lamarck.
[81.] XVII. Darwins Meinung über Lamarck.
[82.] XVIII. Weitere unmittelbare Vorgänger Darwins unter den Naturforſchern.
[83.] XIX. A. Moritzi, ein noch nicht gewürdigter Vorgänger Darwins.
[84.] XX. Schwierigkeit des Eindringens wiſſenſchaft- licher Gedanken in den Geiſt der Zeitgenoſſen.
[85.] XXI. Die Descendenz-Lehre und die heutige Wiſſenſchaft.
[86.] XXII. Der Kampf ums Daſein und das Menſchengeſchlecht.
[87.] XXIII.Stammesgeſchichtliche Entwickelung der Pflanzenwelt.
[88.] XXIV. Das Syſtem.
[89.] XXV. Die Arbeitsteilung.
[90.] XXVI. Die Ernährung.
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            Reſultate trotz aller Vorſichtsmaßregeln und zwar in entſtellter
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            und übertriebener Weiſe Nachrichten in die Öffentlichkeit ge-
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            drungen waren und es ihm daher geboten ſchien, um keine
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            falſchen Vorſtellungen aufkommen zu laſſen, eine orientierende
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            Überſicht über den augenblicklichen Stand der Sache zu geben.
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            noch nichts über
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            die Herkunft und die Bereitung ſeines Mittels.</s>
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            <s xml:id="echoid-s693" xml:space="preserve">Als Reſultat der mit ihm gewonnenen Erfahrungen ſpricht
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              <emph style="sp">Koch</emph>
            aber aus, daß
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            Tuberkuloſe durch das
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            Mittel mit Sicherheit zu heilen iſt. </s>
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            dauernde ſei, das zu entſcheiden war die Zeit ſeit der Anwen-
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            dung des Mittels zu kurz.</s>
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            <s xml:id="echoid-s696" xml:space="preserve">Mitte Januar 1891 endlich gab auch
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            die Art ſeines
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            Heilverfahren gegen Tuberkuloſe ausgeübt wird, iſt . </s>
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            <s xml:id="echoid-s704" xml:space="preserve">ein Glyzerinextrakt aus den Reinkulturen der Tuberkelbacillen.</s>
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            Das Mittel wird dem Körper des Kranken eingeſpritzt und
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            durch die Blutbahn auch den Stellen zugeführt, wo ſich Ba-
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            cillen eingeniſtet haben. </s>
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            gungen für die Bakterien, was ſich z. </s>
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            oder einen Zerfall der Bakterienindividuen kund giebt, ohne
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            dieſe aber zu töten. </s>
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            mag der folgende Vergleich dienen.</s>
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            <s xml:id="echoid-s711" xml:space="preserve">Die Bakterien erzeugen — wie ſchon geſagt — Produkte
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            ihres Stoffwechſels, die ihnen ſelbſt ſchädlich ſind. </s>
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            Kohlenſäure in außergewöhnlicher Menge zuführen wollten.</s>
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