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Folge davon iſt, daß warmblütige Tiere und ebenſo der Menſch
hierdurch unfehlbar nach wenigen Minuten an Erſtickung zu
Grunde gehen müſſen.
hierdurch unfehlbar nach wenigen Minuten an Erſtickung zu
Grunde gehen müſſen.
Im weſentlichen verhalten ſich demnach bei den höheren
Tieren die Wirkungen des Pfeilgiftes ganz ebenſo wie beim
Froſche. Es geſchieht auch bei ihnen nichts anderes als eine
vollſtändige Lähmung aller Bewegungsnerven, die nur deshalb
den Tod herbeizieht, weil die Atmung aufhört. Und dies
kann man folgendermaßen beweiſen.
Tieren die Wirkungen des Pfeilgiftes ganz ebenſo wie beim
Froſche. Es geſchieht auch bei ihnen nichts anderes als eine
vollſtändige Lähmung aller Bewegungsnerven, die nur deshalb
den Tod herbeizieht, weil die Atmung aufhört. Und dies
kann man folgendermaßen beweiſen.
Wenn es möglich iſt, das Atmen auf eine künſtliche Weiſe
zu bewerkſtelligen, ohne daß das Tier dabei irgend einen
Muskel anzuſtrengen braucht, ſo muß dasſelbe trotz der Ver-
giftung am Leben bleiben. Dies hat man verſucht, und es iſt
vollſtändig gelungen. Bläſt man einem vergifteten Kaninchen
oder Hunde Luft durch die Luftröhre in die Lungen ein mit
Hilfe eines gewöhnlichen Blaſebalges, und ſetzt man dies
ſtundenlang fort, ſo ſieht man das Tier ſich allmählich in der-
ſelben Weiſe erholen wie dies beim Froſch der Fall iſt, trotz-
dem es für ein unbefangenes Auge bereits das vollendete Bild
des Todes dargeboten hat.
zu bewerkſtelligen, ohne daß das Tier dabei irgend einen
Muskel anzuſtrengen braucht, ſo muß dasſelbe trotz der Ver-
giftung am Leben bleiben. Dies hat man verſucht, und es iſt
vollſtändig gelungen. Bläſt man einem vergifteten Kaninchen
oder Hunde Luft durch die Luftröhre in die Lungen ein mit
Hilfe eines gewöhnlichen Blaſebalges, und ſetzt man dies
ſtundenlang fort, ſo ſieht man das Tier ſich allmählich in der-
ſelben Weiſe erholen wie dies beim Froſch der Fall iſt, trotz-
dem es für ein unbefangenes Auge bereits das vollendete Bild
des Todes dargeboten hat.
Die künſtliche Atmung, die man mit vollkommner Sicher-
heit ausführen kann, iſt demnach ein unfehlbares Mittel gegen
dieſes ſchreckliche Gift. Auch bei Menſchen angewendet muß
es ſchließlich über die Gewalt desſelben ſiegen. Entſetzlich
aber muß der Zuſtand ſein, in welchem ſich ein vergifteter
Menſch befindet, deſſen Atmung künſtlich unterhalten wird.
Derſelbe fühlt jede Berührung der Haut, er ſieht alles, was
um ihn herum vorgeht, er hört alles, was in ſeiner Gegen-
wart geſprochen wird, aber er iſt nicht imſtande, die geringſte
Bewegung zu machen. Durch keinen Laut kann er verraten,
was in dieſer Stunde der Gefahr ſeine Seele bewegt, denn
auch zum Sprechen gehört die Thätigkeit von Nerven und
Muskeln, und trotzdem hat er das volle Bewußtſein
heit ausführen kann, iſt demnach ein unfehlbares Mittel gegen
dieſes ſchreckliche Gift. Auch bei Menſchen angewendet muß
es ſchließlich über die Gewalt desſelben ſiegen. Entſetzlich
aber muß der Zuſtand ſein, in welchem ſich ein vergifteter
Menſch befindet, deſſen Atmung künſtlich unterhalten wird.
Derſelbe fühlt jede Berührung der Haut, er ſieht alles, was
um ihn herum vorgeht, er hört alles, was in ſeiner Gegen-
wart geſprochen wird, aber er iſt nicht imſtande, die geringſte
Bewegung zu machen. Durch keinen Laut kann er verraten,
was in dieſer Stunde der Gefahr ſeine Seele bewegt, denn
auch zum Sprechen gehört die Thätigkeit von Nerven und
Muskeln, und trotzdem hat er das volle Bewußtſein