Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

Table of contents

< >
[11.] VI. Die Welt der Neigungen.
[12.] VII. Geiſtige Neigungen.
[13.] VIII. Eine ungelöſte Frage.
[14.] IX. Die Entſtehung der Denkformen.
[15.] X. Die Moral.
[16.] XI. Die Kunſt.
[17.] XII. Die mannigfaltigen Einwirkungen des Geiſtes.
[18.] XIII. Leib und Geiſt.
[19.] XIV. Geiſt und Leib.
[20.] XV. Charakter und Temperament.
[21.] XVI. Das ſanguiniſche und das choleriſche Temperament.
[22.] XVII. Das Phlegma und die Melancholie.
[23.] XVIII. Das Rätſel des Todes.
[24.] XIX. Entſtehen und Vergehen.
[25.] XX. Wie Leib und Geiſt ſtirbt.
[26.] XXI. Wie alt eine neue Erfindung iſt.
[27.] XXII. Wie wenig das Herz die Wahrheit ahut, und wie blind man mit ſehendem Auge iſt.
[28.] XXIII. Die Kunſtſtücke der Hände, der Füße und der Nerven.
[29.] XXIV. Zur Vermeidung von Mißverſtändniſſen.
[30.] XXV. Die Lunge im Bruſtkaſten.
[31.] XXVI. Wie wir atmen.
[32.] XXVII. Das Luftrohr der Lunge.
[33.] XXVIII. Die Lunge, wie ſie wirklich iſt.
[34.] XXIX. Art und Zweck der Lungenthätigkeit.
[35.] XXX. Die ſinnreiche Einrichtung.
[36.] XXXI. Die regulierte Thätigkeit und die Nebengeſchäfte der Lunge.
[37.] XXXII. Die Lunge als Heizapparat.
[38.] XXXIII. Die Regulierung der Leibeswärme.
[39.] XXXIV. Wie ſparſam die Natur iſt.
[40.] XXXV. Ein Baum, eine Tonne und eine Lunge.
< >
page |< < (55) of 896 > >|
6355 viel überlegt, ſondern ſchnell handelt, wirkt er auch oft zum
eignen und Anderer Nachteil haſtig und verderblich.
Dabei
jedoch iſt ſeine Neigung ſo konſequent und ſtachelt ſeine Energie
derart an, daß er ſelbſt beim Scheitern all’ ſeines Strebens
nicht belehrt wird, ſondern, mit neuem Zorn und unauslöſchlicher
Rache erfüllt, jede Gelegenheit benutzt, um ſeinem Plan noch-
mals nachzugehen.
Im ganzen kann man alſo ſagen, daß die Energie des
ſanguiniſchen und des choleriſchen Temperaments ſich auf
gleicher Höhe erhalten können;
nur wechſelt beim ſanguiniſchen
Menſchen die Neigung, und ſomit erhält ſeine Energie eine
neue Richtung, während beim choleriſchen Menſchen die Neigung
beharrt und die Energie nur nach einer ſich gleichbleibenden
Richtung hinlenkt.
XVII. Das Phlegma und die Melancholie.
Das Phlegma beruht, wie bereits angedeutet, auf einer
im Nervenſyſtem herrſchenden gemäßigten Energie, wobei
zugleich die leibliche Beſchaffenheit geſund und die Neigungen
und Beſtrebungen nicht eine ausſchließliche beſondere Richtung
haben.
Der phlegmatiſche Menſch iſt ſelten ein Genie, ein Künſtler;
aber er kann in wiſſenſchaftlicher Beziehung Ausgezeichnetes
leiſten.
Ja, es giebt gewiſſe Gebiete der Wiſſenſchaft, wo es
hauptſächlich auf Beobachtungen und zwar ſehr ſorgfältig
wiederholte und mit ungemeiner Geduld und Ruhe behandelte
Beobachtungen ankommt;
in dieſen Zweigen können Phlegma-
tiker Ausgezeichnetes leiſten und ſich vorzügliche Verdienſte er-
werben.
— Für Alles, wobei es auf Sorgfalt, ausdauernde
Berechnung ankommt, und wozu nicht ein energiſches

Text layer

  • Dictionary

Text normalization

  • Original

Search


  • Exact
  • All forms
  • Fulltext index
  • Morphological index