Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 6/11, 1897

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641157 dieſer Abweichung außerhalb der Apparate, alſo in den Beob-
achtern liegen.
Nun vergeht zwiſchen dem Moment, in welchem der
Aſtronom eine Erſcheinung ſieht, bis zu dem Augenblick, wo
er den Finger bewegt, in der That eine für aſtronomiſche
Meſſungen nicht unbedeutende Zeit.
Die Erregung muß durch
den Sehnerven zum Gehirn, von hier ins Rückenmark hinab
zum Armnerven und kommt erſt durch dieſen zum Finger-
muskel.
Dieſe Zeit iſt nun nicht für jeden Beobachter gleich,
und zwar weichen hauptſächlich diejenigen Zeiten von einander
ab, während deren ſich der empfangene Eindruck im Gehirn
aufhält.
Ja, ſelbſt bei ein und demſelbeu Beobachter iſt ſie
nicht immer gleich, je nachdem er mehr oder weniger zur Auf-
merkſamkeit disponiert iſt.
Auf ſehr ſinnreiche Weiſe hat man auch am lebenden
Menſchen die Geſchwindigkeit gemeſſen, mit welcher die Empfin-
dungen von der Haut aus zum Gehirn dringen, und man iſt
auf ein Reſultat gekommen, das ganz übereinſtimmt mit jenem
Verſuch, der an den Bewegungsnerven des Froſches angeſtellt
worden iſt.
Auch hier hat ſich ergeben, daß die Geſchwindig-
keit ungefähr 30 Meter in der Sekunde beträgt.
LV. Neueſtes über den Aufbau des Nervenſyſtems.
Wir haben in den vorausgehenden Abſchnitten nur der
Einfachheit wegen angenommen, daß die Geſamtheit von
Gehirn, Rückenmark und Nerven mit einem reichverzweigten
Telegraphenſyſtem zu vergleichen ſei, in welchem die Nerven-
faſern als die Leitungsdrähte, die Nervenzellen als die End-
und Zwiſchenſtationen funktionieren.
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