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II. Der Zuſammenhang der drei Nervenſyſteme.
Das Eigentümliche des Tierlebens beſteht, wie wir be-
reits im Einzelnen hervorgehoben haben, im Gehirn- und
Nervenleben. Dieſes Gehirn- und Nervenleben zerfällt aber
in drei geſonderte Eigentümlichkeiten, ſo daß man wiſſenſchaft-
lich von drei verſchiedenen Arten von Nerven ſpricht.
reits im Einzelnen hervorgehoben haben, im Gehirn- und
Nervenleben. Dieſes Gehirn- und Nervenleben zerfällt aber
in drei geſonderte Eigentümlichkeiten, ſo daß man wiſſenſchaft-
lich von drei verſchiedenen Arten von Nerven ſpricht.
Dieſe erſte Nervengattung bildet das vegetative Nerven-
ſyſtem oder, deutlicher ausgedrückt, eine Nervenpartie, die das
innerliche Pflanzenleben der Tiere reguliert und erhält, ſelbſt
gegen den Willen und ohne Bewußtſein des Tieres. Die
Verdauung, der Blut-Umlauf, die Ernährung und die Ab-
ſonderung ſind ganz auf dieſem Syſtem begründet. Es ſind
dies die innern Thätigkeiten der Maſchinerie des Leibes, von
denen ähnliche Vorgänge auch in den Pflanzen vorkommen.
ſyſtem oder, deutlicher ausgedrückt, eine Nervenpartie, die das
innerliche Pflanzenleben der Tiere reguliert und erhält, ſelbſt
gegen den Willen und ohne Bewußtſein des Tieres. Die
Verdauung, der Blut-Umlauf, die Ernährung und die Ab-
ſonderung ſind ganz auf dieſem Syſtem begründet. Es ſind
dies die innern Thätigkeiten der Maſchinerie des Leibes, von
denen ähnliche Vorgänge auch in den Pflanzen vorkommen.
Die zwei andern Nerven-Gattungen beſtehen aber in dem
Verkehr mit der Außenwelt, und zwar leitet die eine Gattung
der Nerven, die Sinnesnerven, durch welche wir mit beſon-
deren Organen ſehen, hören, ſchmecken, riechen und am ganzen
Körper fühlen, die Eindrücke der Außenwelt zu unſerm Ge-
hirn, während die andere Gattung von Nerven, durch welche
wir die Glieder unſeres Leibes in Bewegung ſetzen können,
vom Gehirn Befehle hierzu nach jedem Muskel leitet.
Verkehr mit der Außenwelt, und zwar leitet die eine Gattung
der Nerven, die Sinnesnerven, durch welche wir mit beſon-
deren Organen ſehen, hören, ſchmecken, riechen und am ganzen
Körper fühlen, die Eindrücke der Außenwelt zu unſerm Ge-
hirn, während die andere Gattung von Nerven, durch welche
wir die Glieder unſeres Leibes in Bewegung ſetzen können,
vom Gehirn Befehle hierzu nach jedem Muskel leitet.
Der innige Zuſammenhang dieſer drei Nervenſyſteme er-
giebt ſich im ganzen ſchon von ſelber, das heißt, es iſt jedes
dieſer Nervenſyſteme unumgänglich an das andere gekettet.
giebt ſich im ganzen ſchon von ſelber, das heißt, es iſt jedes
dieſer Nervenſyſteme unumgänglich an das andere gekettet.
Ein Weſen, das ſo geſchaffen iſt, daß die Nahrung ihm
nicht von ſelber zufließt, und das dennoch nur leben kann,
wenn es Nahrung zu ſich nimmt, das muß ſelber die Nahrung
aufzuſuchen imſtande ſein. Ein Tier iſt ein ſolches Weſen.
Beſitzt es nun ein ſolches Nervenſyſtem, das die innere Er-
nährung reguliert, ſo muß die Natur es auch mit
nicht von ſelber zufließt, und das dennoch nur leben kann,
wenn es Nahrung zu ſich nimmt, das muß ſelber die Nahrung
aufzuſuchen imſtande ſein. Ein Tier iſt ein ſolches Weſen.
Beſitzt es nun ein ſolches Nervenſyſtem, das die innere Er-
nährung reguliert, ſo muß die Natur es auch mit